Kein Pardon

Ein offener Brief an Sony Computer Entertainment

Als Journalist, der seit Jahren monatlich in Printmedien veröffentlicht, hat man sich im Laufe der Zeit, meist gute Kontakte zu allen Herstellern in der Branche aufbauen können.
Leider klappte das – in über sechs Jahren – nicht mit Sony Computer Entertainment.
Daher folgt nun, als letzter Anstoß, ein offener Brief an Sony Computer Entertainment
Kein Pardon.

PS4 Playstation 4 Foto:Sony
PR Agentur von Sony kann E-Mails nicht umleiten.

Da sich von 2008 bis 2013 kaum exklusive Berichterstattung über die letzte Heim-Hardware des Konzerns lohnten, waren naheliegende Artikel-Alternativen unproblematisch zu bewerkstelligen.
Da die PS4 jedoch ab August 2014 den Eindruck vermittelte, man könnte mit Sony Inhalten die Leserschaft wieder stärker erreichen, stieg der Drang nach dem Besitz des Gerätes. Auch wollte man die Lücke in den Beziehungen, endlich zu schließen versuchen.
Also wendete man sich, wie von Sony Computer Entertainment empfohlen, an Harvard-PR.
Das ist eine Agentur die sämtliche Promotion-Arbeit für Sony übernimmt.
Von dort wies man mich jedoch zuerst auch an eine weitere Agentur, die erst prüfen wollte, ob man eine Berechtigung auf journalistische Rabatte gewähren könne, da man das gewünschte Gerät zu Testzwecken „nicht verleihen könne“.
Hätte ich die Playstattion4, würde Sony mich aber gerne mit gewünschten Mustern von kommenden Spielen beglücken.
Zusammenarbeit sei erwünscht, so hieß es.

Zehn, in Zahlen 10% Prozent Rabatt wurde anschließend nach mehrfachem Mail-Verkehr auf den Preis einer Playstation4 gewährt – am selben Wochenende gewährte jedoch ein großer Elektronikmarkt jedem regulärem Kunden bereits zwanzig, in Zahlen 20% Prozent.
Ich wartete daher etwas angefressen weiter auf das passende Angebot im Einzelhandel und griff bei einem Preis von 340€ Euro zu.
Eine PS4 wurde erworben, mein Kontakt bei Harvard-PR direkt freundlich angeschrieben.
Keine Reaktion.

Nach drei Wochen des Wartens – manchmal haben die PR-Teams ja auch alle Hände voll zu tun – schrieb ich erneut, mit einer etwas skeptischen Stimmung im Grundton.
Keine Reaktion.

Nach dem Vergehen einiger weiterer Wochen, schrieb ich erneut eine Mail an meinen Kontakt von Harvard-PR, jedoch im CC auch an einen direkten Bekannten bei Sony Computer Entertainment.
Zum ersten Mal gab es eine Antwort – „Recipient not available“ – von Harvard-PR.
Der Mensch bei Harvard, habe keinen Mailzugang mehr, wurde damit erstmalig bewusst gemacht.
Daher leitete ich diese Mail nun unverändert an die allgemeine Adresse der PR-Agentur, mit der saloppen Frage, was hier gerade ablaufen würde.
Die Antwort wusch sich.

Zum einen wäre die Person – wie nun endlich auch selber festgestellt – seit Monaten nicht mehr bei Harvard-PR beschäftigt. Da ich mich nur an diese wand, hätte man natürlich nicht mitbekommen können, dass ich nun im Besitz einer PS4 bin und auf Spiele zwecks Vorstellung warte. Kein Pardon.
Dafür solle ich mich aber nicht im Ton vergreifen, denn schließlich wolle ich ja etwas von Sony und nicht umgekehrt.
Mein im CC verwendeter Sony-Kontakt würde im Endeffekt auch nicht mehr bei dem Konzern beschäftigt sein, bekam ich noch als Antwort hinterher. Kein Pardon.
Hier gab es jedoch auch bis heute keine „Recipient unavailable“ Antwort, geschweige den eine Mail-Umleitung die den Absender von der Unerreichbarkeit des Empfängers informiert und einen alternativen Kontakt nennt, wie das wohl eigentlich üblich ist.
Angemerkt in meiner dritten Mail stand dazu, dass ich mich wohl von der PS4 wieder trennen würde, da auf die von mir erfüllte Aufforderung, eine zu besorgen, wohl leider trotzdem keine Zusammenarbeit zustande käme.
Hier hieß es dann nur, dass das dann eben so sei.
Kein Pardon.

Dass einem freischaffenden Journalisten, nach Monaten des bemühten Hinterher-Rennens – plus einer privaten Investition von 340€ Euro und keinen Antwort-Mails auf mehrere freundliche Nachfragen – schließlich noch die wohl verständliche, schlechte Laune angekreidet; aber kein freundliches Wort oder eine Entschuldigung für missverständlichen Mail-Verkehr angeboten wird, spricht nicht für die Arbeitsmoral der dahinter stehenden Public Relations Agentur und ihrer Mitarbeiter. Kein Pardon.
Dass der über Monate währende Arbeitsaufwand, in einem Atemzug mit einem „dann ist das eben so„ abgeschlossen wird, ohne einen Gedanken an die Ursachen und die Folgen zu verschwenden, spricht nicht für das Arbeitsverständnis des dahinter stehenden Agentur-Wunders Harvard-PR und seiner Angestellten.
Kein Pardon.

Ein letzter Versuch, mit Sony doch noch warm zu werden, folgte dennoch von meiner Seite aus, als ich den PR-Manager von Sony Computer Entertainment selbst, Herrn Guido Alt, per Linkedin-Nachricht über die stotternden Umgangsformen der Harvard-PR informieren wollte – auch ob ich etwas falsch gemacht hätte, wäre in einem Gespräch zu erörtern gewesen.
Leider hat sich Herr Alt, jedoch auch nach Wochen, nicht auf die weitergeleiteten Mail-Gespräche sowie auf die hilfesuchende, persönliche Linkedin.de-Nachricht meinerseits zurückgemeldet, in dessen Folge man sich endlich einmal ernsthaft über eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Freier Presse und Computer-Konzern austauschen hätte können. Kein Pardon.

Bisher hat es Sony Computer Entertainment innerhalb von sechs Jahren verpasst, in 95 Ausgaben einer kostenfreien, monatlich erscheinenden Print-Publikation, auch nur einmal positiv erwähnt zu werden.

Dieser offene Brief soll der deutschen Konzern- und PR-Leitung daher eindeutig erklären, dass Journalisten aus eben jenem Umfeld, seit langer Zeit, einen komplett anderen Umgang gewöhnt sind.
Und sei es nur das fachgerechte Beantworten eingehender Mails in Postfächern ehemaliger Angestellter, was diese aktuelle Misere hätte verhindern können. Kein Pardon.

Vielleicht arbeitet Herr Guido Alt ja aber mittlerweile schon auch nicht mehr für den Playstation Konzern und kann daher nicht auf meine Fragen reagieren, da das Postfach wie üblich vor sich hin schlummert. Möglich wäre dies, nach den bisherigen Erfahrungen.
Kein Pardon.

PS: Da ich nach den bisherigen Enttäuschungen und Umgangsformen auch nur noch als regulärer Kunde einzustufen wäre, sollte dies der Harvard-PR sowie Sony Computer- Entertainment, erst recht etwas zu denken geben. Es würde schließlich wirklich nicht schaden, sich, für das hier an den Tag gelegte, äußerst unprofessionelle Verhalten gegenüber „der Kundschaft“, ernsthafte Überlegungen mit Folgen zu gönnen.
„Fresse Presse“ geht halt nicht.
Kein Pardon eine verständliche Folge.