Leprechaun Kartenzauber
Nachdem in der letzten Zeit bereits häufiger in freudiger Voraussicht von der exklusiven SuperFighterTeam-Veröffentlichung Nightmare Busters in Gedanken geschwärmt wurde, durften die vergangenen Wochen nun wirklich, mit dem neusten Spiel für das altbekannte Super Nintendo System verbracht werden.
Auf einem 8-Mbit Modul für alle existenten Fassungen der Nintendo-Konsole produziert, und in waschechtem Pappkarton samt liebevoll designter Anleitung geliefert, versprach der erste Eindruck des Sammlerstückes bereits eine echte Zeitreise.
Spätestens beim Einstecken des Cartridges und dem Betätigen des Power-Schalters, wird diese dann begonnen.
Man übernimmt in Nightmare Busters die Kontrolle von Flynn und Floyd, zwei tatkräftigen, irischen Kobold-Zwillingen. In Albträumen von Menschen wollen beide für Ordnung sorgen, nachdem sich ein unangenehmer Tyrann, Zugang zu allen schlafenden Kinderseelen schaffte.
Mittels Leprechauns Kartentricks und verdammt schnellen Reflexen kämpft man sich – mit einem der beiden Racker – durch die buntesten 16-Bit Landschaften der letzten Vergangenheit.
Nightmare Busters könnte als Run & Gun bezeichnet werden: man schießt sich den Weg frei, während der Charakter durch die meist nach rechts scrollenden Level gesteuert werden muss.
Flynn und Floyd bedienen sich dabei ihrer Karten, die sie auf anrückende Goblin-Scharen feuern.
Mittels magischer Items verstärken sie noch deren Feuerkraft und Schussfrequenz.
Dazu haben die beiden Helden noch Smartbombs und eine begrenzte Anzahl Dash-Attacken in der Tasche, die sie in brenzligen Situationen einsetzen können. Und von diesen gibt es reichlich.
Schon der erste Level, des im Jahre 1994 entwickelten Spiels, ist so abschreckend hart, dass nur Spieler alter Schule sich an diesem Schwierigkeitsgrad erfreuen dürften.
Wäre Nightmare Busters als Arcade Automat veröffentlicht worden, könnte man von einem Münzfresser sprechen.
Doch genau dieser hohe Anspruch – sich mit einzelnen Momenten häufig beschäftigen zu müssen, um sie irgendwann ohne Energieverlust zu meistern – macht den Reiz dieses Spiels auch heute noch aus. Dazu bleibt Nightmare Busters stets fair, auch wenn die Grenzen zu Gemeinheiten schwimmend verlaufen mögen.
Mit der richtigen Herangehensweise kann man jedoch jede unmöglich erscheinende Situation überwinden und sich in einem wirklich anspruchsvollen und toll gestalteten Ballerspaß wiederfinden. Gerade technisch macht Nightmare Busters den ehemaligen Arcade Zone Mitarbeitern große Ehre. Ein von Rucklern vollkommen verschontes SNES-Action-Game, wurde schließlich nicht von jedermann programmiert – zieht man dazu die verblüffend großen Sprites in Betracht, stellen die Nightmare Busters einen kleinen, nachträglich veröffentlichten Meilenstein dar.
Nah an NeoGeo-Qualitäten.
Einzig im 2-Player-Modus sind leichte Flackereien an sich überschneidenden Objekten sichtbar.
Da sonst nur (neben einem möglichen, aber dank versteckter Level-Anwahl verschmerzbaren Screenfreeze, in einem der letzten Abschnitte) reine Spielbarkeit sowie ein äußerst überlegter Umgang mit dem begrenzten Speicherplatz auf sich aufmerksam machen, ist dieser späte SNES-Release des SuperFighterTeams eine klare Empfehlung wert.
Ein Schatz vom Ende eines Regenbogens.
Nightmare Busters
Fotos: SuperFighterTeam
Circa 70€
Nur für Super Nintendo (SNES & SFC)