Switch bekommt Spiele.

Mit Nintendos Switch entstand eine ähnliche Situation wie zum Start der Systeme der Generation-Acht-Konkurrenten. Keine ansprechenden Starttitel neben einem einzigen WiiU-Port und nun folgen in langsamen Abständen meist nur weitere Games des Vorgängersystems, die nur bedingt zum Umsteigen auf das portable Heim-Handheld einladen. Auf der E3 2017 sparte sich der dennoch gerade recht erfolgreiche Mario-Konzern erneut eine Pressekonferenz und sendete lieber wieder eine günstig produzierte Nintendo-Direct-Episode im Kontext zur Videospielmesse in L.A..
Da nur 25 Minuten gefüllt wurden, blieb die Ausbeute für Switch-Gamer dabei überschaubar, beinhaltete dafür aber ein paar wichtige Ankündigungen. Nintendo macht kurzen Prozess auf der E3 2017.

Foto: Nintendo
Die Spielauswahl wächst auf Switch bis Dezember leicht an.

Weder der Präsident Nintendos noch das Entwicklergenie Shigeru Miyamoto zeigten in dem vorproduzierten Filmchen Gesicht. Stattdessen erzählte der amerikanische CEO etwas über die vielen Möglichkeiten des Einsatzfeldes der Nintendo Switch-Konsole, um dann einige Trailer kommender Entwicklungen zu zeigen. Auffällig im angepeilten Zeitplan Nintendos wurde dabei sehr schnell, dass erst das Ende des Jahres tatsächlichen Fortschritt bringen wird, da bis dahin wieder fast nur bereits erhältliche WiiU-Games als Portierung veröffentlicht werden. Die Überraschung – die lange schon als Gerücht ihre Runde machte – dürfte der zeitnahe Release des Spiels Mario + Rabbids Kingdom Battle sein, das von Ubisoft für Switch im Geheimen hergestellt wurde und bereits Ende August erscheinen wird. Ebenso greifbar wie wichtig stellte sich am Ende des E3-2017-Video Nintendos heraus, dass der bekannte Klempner tatsächlich schon in diesem Jahr einen neuen Auftritt hinlegt, wenn am 27. Oktober mit Super Mario Odyssey ein neuer Hut in der Jump’n Run Reihe aufgesetzt werden wird. Der Trailer des Hüpfabenteuers verspricht dabei eine Sprengung bekannter Konventionen und lässt Hoffnungen keimen, dass alleine dieses Abenteuer den Kauf eines Switch-Systems rechtfertigen könnte. Ansonsten müssen sich Gamer auf Nintendos neuster Hardware schließlich noch gedulden, bis Highlights neben üblichen Entwicklungen im nächsten Jahr erscheinen werden. Ein Woll-Yoshi in einer günstig hergestellten Pappmascheewelt erscheint in Full-HD weniger sympathisch, als das homogene Wollweltenspiel, welches kürzlich erst vom WiiU auf den 3DS portiert wurde. Mit einem 2D-Kirby und weiteren Fire-Emblem-Games bedient man die bekennenden Nintendo-Freunde zwar, doch eine nahezu hereinbrechende Flut dieser Marken, dürfte Skeptiker nicht hinter die Linien Nintendos bewegen, schafften es ähnliche Entwicklungen nicht bereits in der Vergangenheit einmal.

Bekanntes und Erwartetes – Switch bekommt Games.

Die wohl wichtigste Ankündigung des japanischen Urgesteins wurde von Spielern weltweit wohl in der kurzen Ankündigung eines neuen Metroid-Prime-Spiels gefunden, die jedoch nur den Schriftzug und eine Bestätigung der stattfindenden Entwicklung preisgab. Auch gab die Pokémon-Company bekannt, dass man mit der Entwicklung eines vollwertigen Pokémon-Spiels für Switch begonnen hätte.

So erfreulich diese beiden Nachrichten auch klingen mögen, so schwerwiegend sind die daraus resultierenden Fragen in den Köpfen der Beobachter. Es scheint, als wäre Nintendo selbst von dem Erfolg des neusten Systems überrascht worden, weshalb derartige Markenentwicklungen erst jetzt vom Reißbrett in die Realität umgesetzt werden. Dass sich bislang auch kaum Dritthersteller zu dem Switch bekennen und mit ihren Produktionen die Werbetrommel weiter rühren, lässt auf eine andauernde Skepsis in der Branche schließen. Insgesamt erfüllte Nintendo die Erwartungen der folgenden Spielerschar zwar mit den Vorstellungen auf der E3 2017, doch etwas mehr sichtbarer Enthusiasmus wäre schon vor dem durchschlagenden Erfolg des Switch nicht schädlich gewesen.

Wie beim WiiU beispielsweise …