RetroEngine Sigma Konsole innerhalb einer Stunde finanziert

28 Videospielsysteme in einer kleinen Kiste.

Gestern berichtete man bereits von der Möglichkeit, dass Konami mit der Turbografx einen Schritt in den neu aufgekeimten Mini-Konsolen-Sektor tätige, heute gibt es schon wieder frische News aus der nicht tot zu bekommenden Vergangenheit. Ein paar findige Bastler der Firma Doyodo haben einen Plan auf Indigogo veröffentlicht, der auf offene Ohren und Portemonnaies stieß: RetroEngine Sigma Konsole innerhalb einer Stunde finanziert.

Mega_Drive Foto: mze
Wie ein Mega Drive als Schlüsselanhänger – RetroEngine Sigma Design.

Die Herren hinter der Crowdfunfing-Kampagne auf dem Indiegogo-Portal müssen selbst etwas überrascht sein, dass ihre Idee eine derartige Resonanz hervorrief. Innerhalb einer Stunde wurden die veranschlagten 20.000 $ Dollar eingenommen, die sich innerhalb eines Tages bereits auf 142.000 $ Dollar erhöht haben. Geplant ist eine kleine Linux-Konsole herzustellen, die via HDMI an modernen Fernsehgeräten 28 verschiedene Videospielgeräte und Heimcomputer emulieren kann: vom Atari 2600 bis zur Sony Playstation, vom Vectrex bis zum GameBoy Advance – MAME inklusive.
Absichtlich optisch an einer „beliebten Konsole der 90er Jahre orientiert“ und absichtlich für das Abspielen von digitalen Roms gedacht, dessen Handhabung in rechtlichen Grauzonen stattfindet.


Chris Hülsbecks Turrican im Hintergrund – Rechte bei RetroEngine egal.

Doch auch 15 eigene Titel soll das Plug & Play Gerät bei geplanter Auslieferung im Mai nächsten Jahres beinhalten, das via Smartphone-Verbindung weitere Games übertragen bekommt, um die Bibliothek für die 28 innewohnenden Systeme zu füllen. Auch werden andere Applikationen auf der Sigma RetroEngine unterstützt, die mittels unterschiedlichster Eingabeoptionen bedient werden können. Die Kodi Media Center Software brächte sogar 4K-Abspielfunktionen; nutze man eine Tastatur und Maus via Wifi oder Bluetooth, verwandele sich die Retro Engine Sigma in einen Personal Computer am heimischen Wohnzimmer TV.
Da letztere Geräte neuerdings immer öfter nur noch HDMI-Signale verstehen wollen, ist diese Norm selbstverständlich zur Bildübertragung gewählt worden. Damit brächte man die alten Games und Systeme auch Menschen näher, die aus dem Nerd-Kreis ausgeschlossen wären, wo man technisch aufwendige Lösungen zur fachgerechten Nutzung der originalen Games nicht scheue. Originale Joypads und Controller können am RetroEngine Sigma System dagegen aber nur genutzt werden, wenn sie über USB-Konverter passende Steckplätze erhalten. Ein Dual-Stick-Analog Controller wird dem fertigen Paket wohl auch aus diesem Grunde beigelegt.
Da dieses gesamte Angebot von Doyodo regulär nur 69 $ Dollar kostet, dürfte die wichtigste Erklärung für die Bereitschaft der Gamer jedoch gefunden sein worden, die die RetroEngine Sigma Konsole innerhalb einer Stunde finanziert hat.

Wie lange es letztendlich dauern wird, bis sich geprellte Rechteinhaber – aufgrund der wohl unerlaubten Verwendung ihres geistigen Eigentums – gegen die findigen Bastler von Doyodo wenden werden, lässt sich dagegen nur erahnen. Bis Mai.