Playstation Neo ist Realität

Sony baut Ne(o)ptune – keine E3 2016 Präsentation.

Nach Wochen der Ungewissheit und sich häufenden Gerüchten hat Sony endlich offiziell Stellung zum befürchteten Playstation4 Hardwareupdate genommen.
Andrew House bestätigte in einem Gespräch mit der Financial Times, dass die PS4 Neo tatsächlich in Entwicklung wäre und erscheinen wird.
Playstation Neo ist Realität – Sony baut Ne(o)ptune

Sony_Anniversary_Playstation4 Foto: Sony
Die PS4 20th Anniversary Edition will nun auch niemand mehr.

Sega versuchte um 1994 herum, die recht erfolgreiche Basis des Mega Drives mit einem Hardwareupdate zukunftstauglicher zu machen. Jeder Mega Drive Besitzer hatte die Möglichkeit für eine ordentliche Anzahl Scheine, per 32X-Aufsatz, sein Grundgerät technisch aufzurüsten.
Sollte kein Mega Drive im Besitz eines Videospielers sein, wollte man diesen einen kompletten Satz der angewandten Technik in einem eigenständigen System verkaufen.
Dafür wurde der Sega Neptune konzipiert. Ein einheitliches Gerät das Mega Drive und 32X in einem Gehäuse vereinte und komplette Kompatibilität mit beiden Systemen versprach.
Gleichzeitig stand aber schon die nachfolgende Hardware Saturn angepriesen in Fachmagazinen, welche gerne einen Blick in die Spielezukunft wagten.
Der Neptune wurde aufgrund mangelnder Erfolgschancen nie veröffentlicht, das 32X gilt als eine der schlechtesten Ideen der Videospielhistorie und der darauffolgende Saturn konnte sich aufgrund der ziemlich enttäuschenden Spielausbeute des vorhergegangenen 32-Bit-Aufsatzes auch auf keinen anhaltenden Rückenwind aus der Sega-Fan-Gemeinde mehr verlassen.
Dennoch sicherte der Sega-Konzern bei seinem wohl größten Reinfall eine wichtige Regel ab.
Alle Neptune-Systeme hätten die gleiche Performance an den Tag gelegt, wie auf der alten Mega Drive Konsole mit einem nachträglich aufgerüsteten 32X-Aufsatz. Kein Konsument hätte neidisch auf das Bruder-System des Nachbars blicken müssen, da dort bessere Effekte oder Grafiken dargeboten worden wären. Parity.

Sony bestätigte nun gestern, dass die vielen Gerüchte über die Playstation4K – aka Playstation Neo – auf Tatschen beruhen würden. Man arbeite an einem verbesserten PS4-System, das zukünftig zu einem höheren Preis neben der bereits erhältlichen Playstation angeboten werden solle.
4K Ausgabe, stärke VR-Leistung und bessere Grafiken wären Vorteile der getunten PS4 Neo, die ansonsten keine besonderen Features gegenüber der aktuellen Sony Konsole böte.
Letztere wurde bereits 40 Millionen Konsumenten als die stärkste Konsole der Welt verkauft, auf was sich besonders die extremen Fans der bisher nicht wirklich gestarteten Konsole der Generation Acht auch liebend gerne berufen. Besonders wenn über mangelnde Qualitäten der verfügbaren Software gestöhnt wird.
Nach nur zweieinhalb recht enttäuschenden Jahren im Rennen schiebt der aktuell erfolgreichste Hersteller im Konsolen-Business sein eigenes Steckenpferd damit grundlos auf die Ersatzbank und möchte alten Kunden ein leicht überarbeitetes Stück Hardware erneut andrehen. Premium Service.
Ein oben beschriebenes 32X-Zusatzteil, das auf alten Geräten anwendbar wäre und die kommende Vorteile mitbrächte, wird die alte Playstation4 vom Produzenten wohl nicht erhalten, was jeden aktuellen Playstation4-User sofort in eine Zwickmühle bringt:

Entweder verkauft man seine bereits schwächelnde PS4 an unwissende Zocker, um voller neuer Hoffnung beim Start des Gerätes direkt umzusatteln – oder man begnügt sich mit den Gedanken, von einem überstürzt auf den Markt gebrachten 400€ Euro Gerät, so stark geblendet worden zu sein, dass man weiterhin von der hervorragenden Leistung der jetzigen Konsole überzeugt bleibt und keinen Umstieg während dieser Generation nötig sieht.

Neue Kunden – denen eine PS4 bisher egal war – greifen in Zukunft sicherlich seltener zu einem Premium Neo Model, das einen höheren Preis aufrufen wird, als die aktuelle Playstation4, die weiterhin angeboten werden soll.

Sony baut daher den selbst vom ständig strauchelnden Sega-Konzern vor über zwanzig Jahren bereits als unsinnig empfundenen Ne(o)ptune – ohne ein 32X für alte Kunden anzubieten.
Da erklingt die wichtigste Neuigkeit des Tages ähnlich einer Faust auf einem Auge: die Playstation4 Neo werde nicht auf der in der nächsten Woche stattfindenden E3-Videospielfachmesse vorgestellt.

Man will wohl noch möglichst viele reguläre Playstation4-Grundgeräte an die nichtsahnenden Männer und Frauen bringen, bevor man ihnen dann offiziell den Mittelfinger zeigt.

Do the Sega, Sony!
Do it … do it!