Indies mit Sonys Handhabung nicht zufrieden

Discount-Politik, Kommunikation und weitere Dinge.

In den letzten Generationen wurden Spiele von Indie-Studios immer wichtiger. Die kleinen unabhängigen Entwickler sorgten für eine Flut an kurzweiligen Videospielen, auf die sich auch die großen Konsolenhersteller verlassen konnte, da auf diesem Weg die Online-Shops und Spielbibliotheken schneller gefüllt werden konnten. Oft zeigten sich die großen drei Konsolenproduzenten während Veranstaltungen äußerst angetan von den Arbeiten der Indie-Studios und sprachen sich für deren Unterstützung vor den Zuschauern aus. Dass jedoch nicht überall tatsächlich daran gesessen wird, optimale Bedingungen für die kleinen Entwickler zu schaffen, zeigen nun Kommentare unterschiedlicher Beteiligter, die sich von einem Big-Player hintergangen fühlen. Viele Indies sind mit Sonys Handhabung nicht zufrieden.

Foto: Sony
Auf Playstation spielen Indies nur die letzte Geige – so scheint es.

GamesIndustry.biz berichtet von sich häufenden Kommentaren auf Sozialen-Netzwerken, die von Mitarbeitern kleinerer Indie-Studios verfasst wurden und die Handhabung eines großen Konsolenherstellers bemängeln. Da es sich nicht um Klempner-Companies oder Super-Soldaten-Konzerne handle, müsste eindeutig der Playstation-Produzent Sony gemeint sein, wird vermutet. Auf dem Store des PS4- und PS5-Herstellers würden die Möglichkeiten für die kleinen Spieleentwickler bedeutend beschränkter sein als bei den Konkurrenten, sagen einige Beteiligte und bestätigen die Aussagen anderer Whistleblower, denen die Erfolgschancen im PSN wohl zu gering erscheinen. Der Neon Doctrine Co-Gründer Iain Garner hat mittels Twitter-Posting seinen Unmut über die Handhabung einer nicht näher genannten Plattform „X“ ausgesprochen und erklärt, das man von den Betreibern dieser Konsole und dessen Online-Vertriebssystems keine Unterstützung zu erwarten hätte, würde das Game nicht besonders gut in diesem Hause ankommen. In dem Posting kritisierte Garner nicht nur die mangelnde Werbung, die es für Indie-Entwickler und Indie-Publishern und ihre Titel gab, sondern auch die Entscheidungen, die getroffen wurden, um ihre Fähigkeit zu minimieren, selbst Einstellungen vorzunehmen. „Wunschlisten haben keine Auswirkungen, daher bedeutet das gesamte persönliche Marketing auf Plattform „X“ nichts“, sagte Garner. „Alles was zählt, ist die Bewertung. Wie erfolgt diese Auswertung? Keine Ahnung, das teilt die Firma nicht mit und auch nicht den Wert, der meinem Spiel zugeschrieben wird.“ Matthew White, der CEO von Whitethorn Games, veröffentlichte in einem Tweet dagegen ein Kreisdiagramm mit einer „völlig hypothetischen, definitiv nicht realen Umsatzaufschlüsselung“, in dem er feststellte, dass weniger als 3 Prozent des Umsatzes seines Unternehmens auf Plattform „X“ getätigt würden. In der Grafik als „Nolan North”, dem Synchronsprecher des Uncharted-Protagonisten Nathan Drake, dargestellt. Es würde Monate und nicht Wochen dauern, bis man auf Anfragen E-Mails erhalten würde, während es keine zeitgemäße Auswertung für die Anbieter von Indie-Games von der besagten Firma über Verkauf, Analysen und ähnliche wirtschaftlich relevanten Dinge gebe. Weitere Unterstützung geben andere im Feld aktive Indie-Entwickler und bemängeln besonders die Möglichkeiten, ihr Spiel mit einem Rabatt zu versehen oder es während besonderer Aktionen in den Listen wiederzufinden. „Wir sind ein ziemlich etablierter Entwickler mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz, aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, an wen ich mich wenden soll, um an Konsolen-Sales-Aktionen teilzunehmen. Es ist, als würde man im Vakuum des Weltraums gehört werden wollen“, sagt Ragnar Tørnquist von RedThread Games zur Problematik. Der Hypnospace Outlaw-Entwickler Jay Tholen geht noch einen Schritt voran und nannte den Namen der Plattform unmissverständlich. „Ja, Playstation ist scheiße für Indie-Entwickler. Wir haben uns dort wie Müll verkauft im Vergleich zu den anderen großen Konsolen. Außerdem haben wir allein auf Itch mehr Verkäufe als via Playstation. Ich bin mir da ziemlich sicher.

Schlecht ist diese Situation nicht nur für die Entwickler der kleinen Computerspiele, sondern auch für die Kundschaft, schließlich geht es in den angesprochenen Bereichen auch um die Preisgestaltung und damit um das Geld, das Zocker auf Playstation-Systemen für die vielen Indies auszugeben haben. Auf PSN zahlt man nach diesen Aussagen immer mehr als anderswo. Somit sollten nicht nur Indies mit Sonys Handhabung nicht zufrieden sein …