Ghost Blade HD für Konsolen und PC

Selbstzensur seitens Hucast sichtbar.

Mit Ghostblade erschien das bisher letzte Werk der deutschen Hellweg-Brüder für Dreamcast, das nur von einem Teil der Familie unter HuCast veröffentlicht wurde. Da technische Probleme bei der Darstellung das kurze, hübsche, aber nicht sonderlich beeindruckende Shoot’em Up schnell wieder in Vergessenheit geraten ließen, lohnte hier keine ausführlichere Beschreibung des Spielinhaltes. Nun gibt es von dem selbst betitelten „Indie-Team“ aber eine erneute Umsetzung als Ghost Blade HD für Konsolen der aktuellen Stunde. Und sofort wird Selbstzensur seitens Hucast sichtbar.

Ghoste-Blade-Cover-hucast Foto: mze
Schönes Artdesign hatte Ghost Blade immerhin – hatte …

Seit dem 28.02.2017 können Besitzer einer Playstation4, Xbox One oder WiiU „endlich“ auch einen weniger berauschenden „Indie-Titel“ auf ihren kaum als „independent“ zu bezeichnenden Konsolen spielen. Warum eine semiprofessionelle Entwicklung für ein seit 15 Jahren ausgestorbenes System, das sich durch gütige Vorauszahlungen der Sega-Fans mitfinanzierte, nun schon wieder auf allen aktuellen Konsolen blicken lassen muss – um mit Titeln wie The Legend of Zelda oder Horizon auf dem Markplatz konkurrieren zu können – erklären sich alle Leser lieber selbst. Da jedoch, wie erwähnt, die technische Ausnutzung der alten Sega-Konsole schon nicht sachgemäß vonstattenging, bleibt ebenso zu beantworten, ob die neuen Ressourcen für den ehemaligen Dreamcast exklusiven Titel aus dem Jahr 2015 tatsächlich besser ausgenutzt wurden.
Doch selbst wenn dies der Fall sein sollte, sehen Besitzer der für mindestens 129 € Euro verkauften Collectors Edition von Ghost Blade mindestens einen Unterschied, der sofort etwas Unbehagen hervorruft. HuCast veränderte für die neuen Fassungen in den Online-Shops die Gesichter der weiblichen Charaktere, die nun wie aus einem japanischen Kinderfilm wirken.

Nintendo_Ghost_Blade_HD_Pic_Face Foto via Nintendo.de

Ob durch diesen Schritt nur die unwissende Kundschaft der moderneren Plattformen verstärkt angesprochen werden soll, lässt sich somit auch nur vermuten, während jedoch ganz sicher ist, dass alle Dreamcast-Zocker von diesem wieder aufgewärmten, ehemaligen „Indie-Titel“ ganz einfach die Finger lassen werden. Trotz der recht gelungenen musikalischen Untermalung Rafael Dylls und einer möglicherweise stabilerer Darstellung ohne ständiges Frameskipping.

Welcome to the real world – die sich dauerklonende Indie-Szene war einst anderswo.