Schieb Optik
Am 15.02.2011 durfte sich die Berliner Presse sowie einige Soapdarsteller einschlägiger Fernsehserien im Berliner Spreespeicher vorab über Nintendo´s neuesten Hardwarestreich informieren.
Seit die ersten Gerüchte um das 3D-fähige Handheld, das keine Brille benötigt, kursieren, will ein jeder Zocker sich selbst ein Bild vom neuen Nintendo 3DS machen. Schließlich eröffnet sich der 3D Effekt nur dem jeweiligen Betrachter des handlichen, schmucken Gerätes.
Und dieser Effekt ist weit besser als vorerst erwartet. Mittels eines kleinen Schiebereglers an der Seite des Gerätes könnt ihr die Tiefe des Dargestellten variieren oder komplett ausschalten. Je nach Position wird die Darstellung der dritten Dimension verstärkt oder verringert. Simpel wie genial, denn keine Brille ist für Shuttern oder die Polarisation von Nöten. Natürliches dreidimensionales Sehen wird somit simuliert.
Die mittlerweile vierte Hardwarerevision des Nintendo DS ist aber nicht nur dadurch mehr als bloß ein weiteres Update der erfolgreichen Doppelscreen-Konsole. Nintendo hat sich nämlich noch einiges einfallen lassen, als bloß die Darstellungsform von Bildschirmen der letzten 60 Jahre zu revolutionieren. So bietet das Gerät insgesamt drei Kameras, für Stereoskope wie zweidimensionale Aufnahmen, einen Bewegungs- wie Beschleunigungssensor, der einer Wii-mote ähnlich die Position im Raum abmisst, sowie eine weit verbesserte Onlinefunktionalität, die neben erleichterter Freundesliste auch eigenständig nach Updates, Items und neuen Kontrahenten sucht.
Auch im Inneren des Gerätes hat sich technisch einiges getan, da sonst die Darstellung in echtem 3D, die zwei Bilder zur gleichen Zeit benötigt, wohl nicht zu erreichen wäre. Das grafische Niveau des gezeigten hat sich glücklicherweise ebenso entwickelt und ermöglicht eine weitaus detailliertere Umgebungsgrafik als das bei den vier bereits erschienenen DS Geräten der Fall ist. Mit Titeln wie Resident Evil oder Super Street Fighter IV erreicht das Niveau nahezu Gamecube Grafik.
Insgesamt fällt dem Fan von früher eh auf, dass Nintendo neben den technischen Spielereien anscheinend wieder auf die vergangenen glorreichen Tage als Spieleentwickler setzt und mit Pilotwings Resort, Kid Ikarus: Uprising, der U-boot-Simulation Steel Diver und der Neuauflage des größten Action Adventures The Legend of Zelda: Ocarina of Time einige Titel anbietet, an denen ein Videospieler nicht vorbeikommt, und sich dabei nicht widerwillig an die letzten androgynen und oberflächlich erscheinenden Wii-Jahre erinnert fühlt.
Zum Start des Nintendo 3DS wird es insgesamt 13 voll 3D-fähige Spiele verschiedener Hersteller im Handel geben. Das Gerät erscheint am 25.03.2011 zu einem nicht ganz fröhlich stimmenden Preis von circa 249€. Hätte der Ur-Gameboy damals 500 Mark gekostet, hätten wohl viele Kids auf Tetris verzichten müssen und Atari hätte möglicherweise mit ihrem Arcade-Power-Farbhandheld Lynx das Rennen gemacht. Dafür stimmt der Lieferumfang des Gerätes mit Ladestation, einigen Spielkarten für Augmented Reality Games und vorinstallierter Software auf einer beigelegten zwei Gigabyte SD Karte vorerst gnädig. Bleibt also zu hoffen, dass die nun geschürten Erwartungen auch in naher Zukunft von Nintendo erfüllt werden und nicht schon im kommenden Geschäftsjahr das nächste Hardwareupdate um die Gunst der Kunden buhlt. Aber, dass das nicht passieren wird, hat uns Nintendos COE Herr Satoru Iwata ja bereits versprochen. Somit sollte einer ungetrübten dreidimensionalen Zukunft mit den beliebten Nintendo Helden nichts im Wege stehen.
Website: www.nintendo.de
Fotos: Nintendo of Europe GmbH