E3 macht high!
Es ist selten, dass alle Spieler einheitlich einer speziellen Veröffentlichung seitens der Hersteller von ganzen Herzen gratulieren. Bei dieser E3 waren es mindestens drei.
Doch auch der Hardwaresektor bekam teils Lob.
Auch hier im E3 2015 Kurzüberblick.
Logo: Electronic Entertainment Expo
Eine unvergessliche Super-Show – E3 2015.
Oculus dagegen – VR-Headset-Hersteller seitens Facebook – begann die Messe schon einige Tage vor dem eigentlichen Start. Doch weder die Ankündigungen, noch die Auftritte, konnten das eigentliche Ziel vermitteln. Kein Preis wurde genannt, dafür eine Zusammenarbeit mit Mircrosoft, die am Ende jedoch eher für Zweifel sorgte.
Mittels PC Xbox One Spiele auf das Headset streamen, um in einem virtuellen Kino, an einer zweidimensionalen Großleinwand zu spielen, macht keinen Sinn.
Microsoft konnte dafür auf der Xbox-Konferenz der eigenen Fraktion etwas Freundschaftliches bieten – die Xbox One wird nachträglich abwärtskompatibel. Zumindest in der Theorie. Eine wachsende Online-Bibliothek alter Titel wird verfügbar gemacht, die alte Spiele im Laufwerk erkenne und dann ein überarbeitetes Programm herunterlade – Voila!
Tomb Raider und Halo 5 sollten MS-Spieler dafür auch in diesem Jahr bei Laune halten können. Exklusiv Microsoft.
Sony war der zweite Konsolenhersteller, von dem man in diesem Jahr, nach einer derben Exklusivitäten-Ebbe, einiges erwartete.
Und es wurde geliefert.
Schon der erste Titel brachte Spieler an die Grenzen, da mit The Last Guardian ein totgeglaubtes Wunderwerk gezeigt wurde. Jetzt auf PS4, aber immerhin.
Ein von Fans seit Jahren gefordertes Remake von Final Fantasy VII, ließ später an der Realität zweifeln, die bei der unglaublichsten Ankündigung in Teile gesprengt wurde.
Sony ließ Yu Suzuki auf der Bühne Platz, damit dieser für eine mögliche Fortsetzung der einmaligen Shenmue-Reihe werben konnte. Auf Kickstarter begann darauf eine Crowdfunding-Aktion, die die anfänglich benötigten zwei Millionen Dollar innerhalb eines halben Tages einsammelte.
Dieses Wunder – die Fortsetzung des unvollendeten Dreamcast-Epos – tatsächlich stattfinden zu sehen, ließ das Internet explodieren. Nach vierzehn Jahren Wartezeit wurden zig tausende Zocker zeitgleich erlöst.
Alle weiteren Vorstellungen wurden danach nebensächlich. Auch dass Sony leider wieder keinen Preis für die eigene Virtual Reality Helm-Variante Projekt Morpheus verlauten ließ, sowie, dass dieses Jahr weiterhin nur auf Multiplattform-Titel gesetzt werden kann.
Star Wars Battlefront, Batman Arkham Knight und ein exklusiver Call of Duty Deal trösten darüber vielleicht hinweg.
Etwas enttäuscht wurde man dann recht unerwartet von Nintendo, die aber wieder eine äußerst amüsante Nintendo Direct Show ausstrahlten.
Während die als echte Muppets gestaltete Chef-Etage fraglosen Charme besaß, war das gezeigte Spiele-Portfolio jedoch eindeutig zu mager. Star Fox Zero, dessen Entwicklung bereits bekannt war, wurde zwar in ersten bewegten Bildern gezeigt, doch eine grafische Nichtigkeit hinterließ einen etwas faden Nachgeschmack, den selbst das beteiligte Platinum Games Team nicht verschwinden ließ.
Da die gesamte Sendezeit anschließend fast ausschließlich bereits bekannten Titeln gewidmet wurde, sonst nur gewohnte Maskotchen-Produkte den Katalog erweitern werden, schaltete man diese Show nach knapp sechzig Minuten ernüchtert ab.
Das nächste High erreichte dann nur noch SquareEnix, während einer gewohnt semi-professionellen Bühnenshow, als man mittendrin die Arbeit an einem neuen NieR Titel preisgab.
Hergestellt von alten Cavia Teammitgliedern plus Platinum Games – Herzanfall die Folge.
Von einer derartigen E3 hatte man vorher nur scherzhaft zu träumen gewagt.
Eine Messe die berauschte.