Neue Konsolen eliminieren das lange Warten – bei alten Spielen.
Die vor der Tür stehenden Systeme von Sony und Microsoft werden ein Weilchen brauchen, bis sie ihre ganzen Hardware-Muskeln anspannen können. Die Vorteile der neuen Konsolen liegen bei frühen Besitzern daher zu Beginn eher in kleinen Errungenschaften und bei Spielern alter Konsolen im Preisverfall der weiterhin angebotenen älteren Games. Ein durch den Einsatz von SSD-Festplatten gewonnenes Feature ist jedoch nicht zu verachten, welches schon zum Start funktionieren wird. Es gibt manchmal keine Ladezeiten mehr, oder sie werden stark verkürzt.
Foto: Microsoft
Witcher 3 auf Xbox Series X hat keine Ladezeiten bei Fast-Travel.
Auch wenn Käufer der circa 500 Euro teuren Systeme erst einmal nur kleine Verbesserungen wie Raytracing oder schnellere Bildwiederholungsraten geboten bekommen werden und exklusive Highlights mit der Lupe gesucht werden müssen – falls überhaupt vorhanden (Xbox) – so können alte Games von der verbesserten Leistung profitieren. Besonders die SSD-Festplatten bringen eine wichtige Verbesserung mit sich, da lange Wartezeiten während Ladeprozessen der Vergangenheit angehören werden. Die Entwickler von CD Projekt Red bestätigten jetzt, dass ihr 2015 erschienenes Werk The Witcher III auf Xbox Series X (und wohl auf S sowie PS5) keinen Lade-Screen mehr zeigt, nutzt man die Schnellreisefunktion und teleportiert sich an eine andere Ecke auf der Karte. Die Ladezeiten sind derart verkürzt, dass der Ladebildschirm erst gar nicht mehr auftauchen soll. Somit kann man jetzt im Jahr 2020 ein Spiel aus 2015 auf einer nagelneuen Konsole nutzen und wird nicht mehr – wie in den vergangen sieben Jahren – damit genervt, abzuwarten, wann man sein Abenteuer nach der Auswahl eines Fleckchens auf der Karte weiter genießen darf. Inwieweit dies zum Einkaufen eines High-End-Systems motiviert, darf vermutet werden, die Zeiten, in denen neue Hardware beim ersten Anschalten mit neuen Spielen sofort überzeugte, sind aber definitiv vorbei. Nun dürfen Zocker sich mit derartigen Feinheiten zufrieden geben, obwohl es in der Vergangenheit niemanden vom Spielen abhielt, etwas mehr Zeit zu verbrauchen, während man sich nervige Ladebildschirme anschaute. Ansonsten hätten sich die derzeit noch zuhauf im Einsatz befindlichen Geräte nicht derartig verkauft und wären in der Vergangenheit von ihren Nutzern nicht so stark gelobt und bei Kritik verteidigt worden. Jetzt aufgrund der SSD-Festplatten und neuen technischen Möglichkeiten eine Revolution des Gamings auszurufen, scheint jedenfalls aus Sicht alter Videospieler ein wenig verfrüht. Gerade da The Witcher III auch nochmals in verbesserter Fassung – mit neuen grafischen Effekten erscheinen wird (für Besitzer des Originals kostenfrei zu beziehen) – zeigt dies erneut, wie wenig weit sich die Branche in der auslaufenden Generation entwickelt hat. Wenn Spiele aus dem Jahr 2015 erneut erscheinen können, kann hier nicht so viel passiert sein. Jetzt gibt es halt manchmal keine Ladezeiten mehr – wie zu 8 – 16 Bit Zeiten …
… Wow!