Neue Infos über die Ataribox
Im Juni 2017 wurde bekannt, dass die Überbleibsel von Atari an einem neuen Computerspielsystem werkeln, das für Fans der alten Marke via Vorfinanzierung produziert werden sollte. Nachdem nur sporadisch Meldungen über die Entwicklung herausgebracht wurden, ist nun auf der bekanntesten Videospielmesse in L.A. ein Großteil des Wissenswerten ausgesprochen worden. Preise und Möglichkeiten, wie man an das System auch ohne Indiegogo-Finanzierung gelangen könnte, technische Bestückung und Inhalte der unterschiedlichen Pakete beispielsweise. Da Atari auf der E3 2019 mitspielen wollte, weiß man nun zumindest, dass das Gerät tatsächlich erscheinen soll – im März 2020.
Foto: mze
Atari VCS 2600 holte 1977 Videogames ins Haus.
Nur die Herstellung der Fortsetzung von Tempest 3000 – Tempest 400 – war bislang ein Lichtblick in der kostenintensiven Produktion der kommenden Atari VCS Konsole. Nun wird eindeutig klar, dass die Produzenten hinter dem System es sich nicht leicht machen werden, auf dem großen Sektor der Videospiele erneut Fuß zu fassen. Mit einer Preisgestaltung vom anderen Stern und unterschiedlichen Hardwarepaketen wird es schließlich schwierig, gegen Konzerne wie Microsoft, Sony oder Nitnendo etwas ausrichten zu können. Bekanntgegeben wurde auf der E3 2019 nämlich, dass zwar Walmart, Gamestop und auf der Atari-Webseite das System erworben werden könne, dies aber zu einem Mindesteinsatz von 249 Dollar. Dafür bekämen Käufer das Basismodell, das Atari VCS 400 Onyx, welches mit 4 Gigabyte RAM ausgestattet ist, jedoch Joystick oder Joypad anscheinend vermissen lässt. Für 279 Dollar gäbe es das Atari VCS 800 Onyx, das zwar 8 Gigabyte RAM besitzt, aber erneut wohl keine Eingabeperipherie besitzt. Nur das komplette Paket eines Atari VCS 800 Onyx All In – für sagenhafte 389 Dollar – scheint jeweils einen Classic Joystick sowie einen Modern Controller zu beinhalten, die einzeln jeweils 49 beziehungsweise für 59 Dollar an tapfere Kunden abgegeben werden sollen. Obwohl weder das Spielangebot noch die Drittherstellerunterstützung bekanntgegeben wurden, spricht Atari bereits davon, dass man die beste und vielseitigste Plattform für Spiele und Heimunterhaltung hergestellt habe, die möglich ist, und man diese nun bereits offiziell vorbestellen könne. Gezeigt werden sollten während der Videospielfachmesse aber nur der Einsatz der Nutzeroberfläche sowie ein Sandbox-Mode, der das System in einen offenen und frei zu nutzenden PC verwandeln können soll.
Games – Fehlanzeige – erst im Laufe des Jahres sollen Spiele gezeigt werden … dafür weiß man aber bereits, dass ein Ryzen AMD Prozessor das Produkt betreibt und 4K-Streaming von Filmen möglich sein soll.
Es ist somit mehr als fraglich, wie viele alte – oder neue – Atari-Fans bereit sind sich zum Preis einer High-End-Spiele-Maschine ein ungewisses Projekt einer nicht mehr ganz ernst zu betrachtenden Firma in Haus holen wollen werden, dessen besten Tage seit fast 40 Jahren gezählt sind. Da auch 2020 bereits mit neuen Systemen von Sony und Microsoft gerechnet werden kann, scheint der Kampf zwischen David und den Goliaths bereits im Voraus verloren.
Auf die Frage „Have you played Atari today?“, gibt es damit wohl nur eine richtige Antwort: „No!“