Virtual Reality anders promoten.
Nicht einmal eine volle Millionen verkaufte Exemplare erreichte Sony Interactive Entertainment bisher mit dem im Oktober veröffentlichten VR-HMD Playstation VR. Nachdem Marktforschungsunternehmen die möglichen Verkaufszahlen bereits im letzten Jahr schnell von 2,5 Millionen auf circa 750000 herunterschraubten, sprechen heute dennoch die meisten Medien und auch der Hersteller selbst von einer sehr erfolgreichen Einführung der Playstation-Virtual-Reality-Technik. Dass dem aber nicht wirklich so ist, zeigen neue Geschäftsgedanken Sonys. PS VR wird öffentlich eingesetzt, damit endlich mehr Menschen in Kontakt mit der nicht ganz günstigen Peripherie geraten.
Foto: Sony
Project Morpheus schlummert so vor sich hin.
So meldete das Wall Street Journal, dass es bei Sony intern weniger zufriedene Angestellte gäbe, als es in offiziellen Statements dargestellt würde. Während der Global CEO Andrew House gerne davon spricht, dass man den Ansturm auf die Hardware unterschätzt habe, weswegen die großen Engpässe in der Verfügbarkeit entstanden wären, wissen Besucher verschiedener Technikmärkte aus eigener Erfahrung, dass die Erhältlichkeit des Produktes örtlich sehr stark variieren kann. Ebenso klingen die abgesetzten Verkaufszahlen der VR-Systeme – von etwas über 900000 Stück im Bezug zu über 50 Millionen kompatiblen PS4-Konsolen – gerade zu armselig. Dass nun Partner im Vergnügungssegment gesucht werden, die ihrer Laufkundschaft mit PS VR eine kleinere Attraktion bieten könnten, zeigt dann auch die nicht durchdachte Herangehensweise der derzeitigen „Virtual-Realtiy-Pioniere“.
Wenn der Bedarf nach der Hardware derartig groß wäre, wären die Exemplare in Spielhallen und Vergnügungsparks entweder verschwendet, oder würden die Nachfrage noch größer gestalten, was den Produzenten in seiner selbst erklärten Notlage der geringen Verfügbarkeit hängen ließe. Gleichzeit demonstriert die Überlegung, dass der erste Anlauf nicht vollständig durchdacht wurde, da die fehlenden Inhalte für Virtual Reality wohl das größte Defizit der kostspieligen Technik darstellen. Nun mit den bereits daheim erhältlichen Applikationen in speziellen Etablissements auf Kundenfang zu gehen, verkehrt den üblichen Aspekt einer Werbekampagne. Das gewohnte Fernsehprogramm im Kino anschauen zu können, würde wohl auch die wenigsten Cineasten in einen Filmpalast locken. Anstatt den Preis für die PS VR Hardware zu senken und überzeugende Applikationen herzustellen, versucht der Playstation-Konzern nun über Umwege das alte Angebot bestehen zu lassen und noch nicht überzeugter Kundschaft im Vorbeigehen in die Taschen zu greifen.
Nach dem kostenpflichtigen Ausprobieren in Videospielgeschäften und einer glasklaren Absage an die Brauchbarkeit der eigenen VR-Technologie, ist dies ein weiterer desaströser Schritt des anscheinend doch sehr verunsicherten VR-HMD-Produzenten Sony.
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