Phil Spencer direkter Ansprechpartner
Es war eine herbe Enttäuschung für Fans der Xbox One von Microsoft, als bekannt wurde, dass man die exklusive Entwicklung Scalebound von Platinum Games auf das Abstellgleis geschickt hatte. Zuvor zeigte man Trailer und Gameplay des auf Multiplayer angelegten Fantasy-Action-Games, die Lust auf mehr machten. Ein typisch abgefahrener Platinum-Held, ein fliegender Drache und Schnetzel-Action vereinten einige schicke Elemente, die Freunde des Entwicklers mit Liebe in die Arme geschlossen hätten. Doch es kam nicht zur Vollendung und MS sitzt auf den unfertigen Teilen eines möglicherweise großartigen Hit-Titels. Nun sprach man sich bei Platinum aus, dass man die Entwicklung gerne wieder aufnehmen würde. Platinum will zurück zu Scalebound.
Foto: Microsoft
Die Xbox One hätte zumindest einen Exklusiv-Titel mehr gehabt.
Noch vor zwei Jahren musste Xbox-Boss Phil Spencer der Gemeinde bestätigen, dass die Arbeiten an dem heiß ersehnten Platinum Game Scalebound wirklich eingestellt worden sind. Häufig hofften Xbox-Fans noch an ein Wunder, dass das bunte Spektakel um einen mit Kopfhörern bestückten Jüngling samt seinem Drachens doch noch irgendwie erscheinen würde. Doch bislang war es eindeutig, dass das Game aufgrund zu vieler Probleme in der Entwicklung stecken geblieben ist. Jetzt hat man sich bei Platinum Games aber erneut zu dem Debakel geäußert und machte klar, dass man die bereits bestehenden Einzelteile des Games doch noch zu etwas großartigem Gesamten zusammenfügen wollen würde, würde sich MS dazu entschließen, erneut an die Arbeit zu gehen. Im Gespräch mit IGN Japan sagte der Präsident des Entwicklungsstudios, Atsushi Inaba, dass der Game Designer Hideki Kamiya noch häufig darüber sprechen würde, wie gerne er zurück an die Arbeit gehen würde, um Scalebound fertigzustellen. Das bekannte Enfant terrible der Entwicklerszene, das unter anderem für seine freundlichen Beleidigungen auf sozialen Netzwerken berühmt ist, fügte an, er möchte direkt Phil Spencer, den Boss der Xbox-Abteilung bei Microsoft, dafür begeistern.
„I’d like to appeal to Phil Spencer directly! Let’s do it, Phil!“, sagte er gegenüber IGN.
Es sei kein Hirngespinst, fügte Inaba an, sondern tatsächlich hätte man Interesse, erneut mit Microsoft diesbezüglich ins Gespräch zu kommen. „In einem Interview hört man oft, wie ein Entwickler höflich sagt: “Ja, wenn wir die Möglichkeit hätten, würden wir gerne wieder daran arbeiten”, aber wir meinen das nicht so. Sowohl Kamiya als auch ich meinen es ernst – wir würden wirklich gerne wieder an Scalebound arbeiten. Ich würde das gerne mit Microsoft besprechen“, so der Präsident von Platinum Games. Es sei laut Kamiya dazu nicht sinngerecht, dass MS auf den bereits sehr fortgeschrittenen Teilen des Games säße und damit nichts anzufangen wisse. Es wäre dazu nicht Microsofts Schuld gewesen, dass man damals die Entwicklung stoppte. MS hätte mehr Ärger auf sich gezogen, als es nötig gewesen wäre. Auch Platinum Games hätte dazu beigetragen, dass Scalebound in der Entwicklungshölle hängen blieb. „Es war eine große Herausforderung für Platinum Games“, sagte er. „Wir arbeiteten in einer Umgebung, an die wir nicht gewöhnt waren. Wir entwickelten auf der Unreal-Engine, und uns fehlte auch das nötige Know-how, um ein Spiel mit Online-Funktionen zu entwickeln. Die Hürden, die wir überwinden mussten, waren sehr groß.“
Als problematisch betrachtet IGN nun jedoch die Tatsache, dass derzeit der Hitman-Entwickler IO Entertainment offensichtlich auch an einem exklusiven Fantasy-Titel mit Drachen sitzen würden, sodass eine Weiterführung des alten Scalebound möglicherweise zu nah an dessen Grundsubstanz reichen würde, was eine Verwechslungsgefahr und damit finanzielle Defizite für beide Entwickler mit sich bringen könnte.
Abwarten und sehen, was MS von den Vorstellungen von Platinum Games hält …