Kloppen bis der Arzt kommt!
Boxen ist nichts für Euch? Karate ist nur was für Kids? Muay Thai wär da schon eher was? Wie wär‘s mit ein bisschen Wrestling? Ein Satz warme Ohren gefällig? Darf‘s auch gern ein bisserl mehr sein?
Ok, der Mix macht die Musik und genau das war wohl auch der Gedanke der Ultimate Fighting Championships: Unmengen an Kämpfern aus aller Herren Länder mit den unterschiedlichsten Kampfsportstilen im alles entscheidenden Zweikampf aufeinander losgehen zu lassen. Bis zum K.O.
Gewisse Kämpfer der UFC Fighter Riege sind mittlerweile so bekannt wie Fußballstars, manche hatten ihre eigene Realityshow und andere sind einfach nur hoch geachtete Ur-Gesteine des Kampfsports.
Die Kämpfe finden seit Mitte der Neunziger Jahre in den USA statt und haben innerhalb kürzester Zeit das Interesse an Kampfsport weit nach oben bugsiert. Seit über hundert Wettkämpfen hauen sich die Prügel-Pro’s mit allen Regeln des Kampfes die Lichter aus, um den ersehnten UFC-Gürtel ihr eigen nennen zu dürfen. Regelmäßig erschienen daher auch schon UFC Videospiele, bei denen der Spieler die Kontrolle über einen Alter-Ego übernahm und sich daran versuchte, sich an diese Spitze des Olymps zu prügeln. Die Kämpfe werden im „Octagon“ dem achteckigen, eingezäunten Ring ausgefochten, welcher dem Gegner keine Fluchtmöglichkeit gewährt und von nun an der Ort Eures glorreichen Aufstiegs sein wird. (Rocky Musik spielt leise im Hintergrund an …)
Die Softwareproduktion Yuke’s hatte vor EA im Auftrag von THQ eine Umsetzung eines virtuellen Austragungsortes für jedermann gebastelt und bot mit 80 verschiedenen Kämpfern in fünf Gewichtsklassen einiges an Konkurrenz zu Eurem Protagonisten.
Ihr erstellt Euch im Karrieremodus nämlich einen eigenen, Euren Wünschen entsprechenden Prügelknaben, den ihr nicht nur optisch gestalten könnt, sondern eben mit den Fähigkeiten aus vielen verschiedenen Kampfsportarten bestücken könnt. Zwar müsst ihr Euch auf zwei Stile beschränken, aber mehr wäre wohl auch unrealistisch. Hier liegt auch der Hauptaspekt von UFC 2009 Undisputed. „As real as it gets“ ist der Slogan des Games und genau das wurde versucht. Erreicht wurde es fast!
Die Kämpfe haben wirklich nichts von einem gewöhnlichen VS Fighting Game mit Comboverkettungen in zweistelligen Bereichen. Stattdessen beruht die Steuerung eher auf den WWF Wrestling Spielen der Vergangenheit und bietet knobliges, überlegtes Handeln. Vor allem auf den kaum zu vermeidenden Bodenkämpfen, bei denen das Ansetzen von Hebeln und Griffen das Ah und Oh zu den Siegen darstellen. Zwar könnt ihr einen Kampf bei perfektem Timing auch nach einigen Sekunden gewinnen, gezielte K.O Treffer müssen aber gekonnt aus der Hüfte oder Schulter ins Gesicht des Gegenübers positioniert werden. Eure dazu benötigten Fähigkeiten bereitet Ihr in Trainingseinheiten vor, wo Ihr die Werte für Eure Kraft, Geschwindigkeit und Ausdauer festlegt. Ebenso wird im Sparring virtuell der Ernstfall mit Hauptaugenmerk auf bestimmte Aktionen trainiert.
Grafisch wird ein guter synthetischer Abdruck des Originals erreicht. Die Kämpfer sind aufwendig gestaltet und recht realistisch animiert. Einzig der Übergang in gewisse Körperhaltungen ist durch kleine Ruckler zu bemerken; die Hintergründe hätten ebenfalls etwas mehr Feintuning vertragen. Ansonsten wirken die Kämpfer den Vorbildern wie aus dem Gesicht geschnitten und präsentieren sich mit ihren gewohnten Eigenheiten dem pixligen Publikum. Stimmung während der Kämpfe wird durch die Nummern-Girls, die Kommentatoren, die bekannten Schiedsrichter und Präsentatoren à la Micheal Buffer erreicht.
Mit UFC 2009 Undisputed veröffentlicht THQ somit einen unerwartet guten, realistisch gestalteten, achteckigen Stern am Prügelspielfirmament. Wenn man diesem Titel etwas Zeit gibt und sich mit der wirklich komplexen Steuerung auseinandersetzen mag, findet man sich als Fan dieses Sportes alsbald als überglücklicher Gürtelträger wieder.
Reingehaun!
UFC 2009 Undisputed
Fotos: THQ
USK 18
Circa 59€
Xbox 360 – ASIN: B001VKVOLW
PS3 – ASIN: B001VFYML6