Dante, alte Tante.
Als die ersten Bilder von DMC – Devil May Cry veröffentlicht wurden, kreischte die Fangemeinde hysterisch auf. Hauptheld Dante hatte sich in einen Jungspund mit Emo-Haarschnitt verwandelt.
Grund genug das actionlastige Spektakel um Dämonen, Engel und Verschwörungen nicht gebührend zu empfangen und sich vor dessen gelungenen spielerischen Eigenschaften, im schlimmsten Falle, komplett zu verwehren.
Capcom versucht es daher, wie so viele andere Hersteller im Moment auch, mit einer DMC – Devil May Cry – Definitive Edition für die neusten Konsolen-Modelle noch einmal, Hauptheld Dante und sein etwas verändertes Äußeres an den verwöhnten Spieler zu bringen. In Full-HD und etwas schneller wenn man mag.
Grafisch, machte die bereits im vorletzten Jahr herausgekommene Variante schon eine sehr gute Figur, weshalb hier weiterhin wenig Kritik geübt werden kann, aber auch keine Verbesserung sichtbar wurde. Die Umgebungen gefallen dennoch mit morbidem Setting, das sich abwechslungsreich zu verwandeln weiß. Im wahrsten Sinne des Wortes, werden in DMC die Konstrukte nämlich während des Durchwanderns in Einzelteile zerlegt und formieren sich teils neu. Oft gilt es daher genau festzustellen wohin sich Straßen, Häuserzüge und Asphaltpflaster bewegen, um keinen Absturz in der Zwischenwelt zu erleiden.
Kämpfe mit Dämonenpack, sind aber die altbewährte Zutat der Devil May Cry Reihe – und auch hier, weiß die DMC Umsetzung der Heavenly Sword Progger von Ninja Theory zu punkten.
Dante hackt sich mit Schwert, Pistolen und je zwei Extra-Waffen durch die phantasievollen Konstrukte der Unterwelt und kann im Laufe seines Abenteuers auch zwischen verschiedenen Alternativ-Angriffen wechseln. Der Serie typisch, werden die Auseinandersetzungen mit den Unterweltlern je nach eingesetztem Fähigkeiten-Repertoire bewertet. Hektisch gestaltet sich das Gekloppe, müssen verschiedene Methoden der Gegnerdezimierung angewandt werden. Das etwas umständlich geratene Umschalten zwischen den unterschiedlichen Bewaffnungen, erfordert während der Prügeleien schließlich einiges an Eingewöhnung sowie Geschick.
Auch kann und muss Dante seine Engels und Teufels-Kräfte dazu einsetzen, sich an Simsen hoch zu hangeln oder Gesteinsbrocken an eine gewünschte Stelle zu bugsieren, was im hektischen Treiben nicht unbedingt leicht fällt.
Die Bosskämpfe überzeugen dafür stärker. Hier fügt sich die schicke Optik mit taktisch durchdachten Kämpfen in ein stimmiges Gesamtbild, das in dem meisten Fällen zu überzeugen weiß. Insgesamt macht Dante in DMC – Devil May Cry eine bessere Figur als ihm der Ruf bescherte.
Mit einigen Zusatz-Inhalten, einem 20% Prozent schnelleren Kampfmodus und der höheren Auflösung in 1080p, können Next-Gen-Zocker in der frisch veröffentlichten Definitive Edition einen Blick riskieren. Auf den Spiele-Maschinen der vergangenen Generation, ist Dantes Inferno in DMC – Devil May Cry, dagegen heute noch ein echter Hingucker, und damit “defintiverer” Grund nachgeholt zu werden.
Teuflisch aber schick.
DMC – Devil May Cry -Definitive Edition
Fotos: Capcom
USK 16
Circa 40€
Defintive Edition:
PS4 – ASIN: B00R45JQAO
XboxOne – ASIN: B00R45JQHC
Reguläre Version (circa 10€):
PS3 – ASIN: B0090ERZUK
Xbox 360 – ASIN: B0090ERZR8
PC – ASIN: B0090ERZSM