Ein zu schlechtes zweites Jahr.
Eigentlich dachten alle Spieler, Konsolenhersteller, Investoren und Analysten, dass Nintendo mit der Switch-Konsole einen großen Wurf gelandet hat. Ganze 20 Millionen Exemplare wollte der Mario-Konzern innerhalb des angebrochenen Fiskaljahres verkaufen, wovon man noch im Juli 2018 vollkommen überzeugt war. Da jedoch langsam bewusst wird, dass keine großen Titel seitens des Konzerns neben Super Smash Bros Ultimate und den Pokémon erscheinen, fristet das System derzeit ein etwas klägliches Dasein. Aus diesem Grund zweifelt die Masse der genannten Parteien aktuell stark, dass Big-N die gesteckten Ziele erreichen kann.
Nintendo Switch on the fall.
Foto: Nintendo
Der neue WiiU – nur nicht so gut?!
Da selbst Nintendo derzeit mit der geringsten Ausbeute aus dem Indie-Sektor auf Promotiontour gehen muss, das Pappmaschekonzept Labo nur die kleinsten Spieler anspricht, macht sich Ernüchterung in der Gaming-Gemeinde breit. Selbst Smartphones halten schließlich mit Umsetzungen a la Fortnite die Stange ziemlich hoch, sodass Big-N schlecht mit den im zweiten Jahr veröffentlichten Spielen punkten kann. Keine groß angelegten Projekte sind aktuell vorzeigbar, noch geben die vielen Umsetzungen alter WiiU- oder Fremdplattformspiele eine tatsächliche Anregung zum Kauf des tragbaren Systems. Insgesamt macht sich die Meinung breit, dass Nintendo in diesem Jahr wesentlich mehr Output für das anfänglich hochgelobte Konsolenkonzept hätte haben müssen, weshalb davon geredet werden kann, dass Switch im zweiten Jahr der Existenz einfach nur enttäuscht. Selbst wenn Bloomberg Analytiker noch von 35 Millionen abgesetzten Systemen bis März 2019 ausgehen, so sind seitens Nintendo weitere drei Millionen Konsolen vorausgesagt worden. Daher wagen andere Spezialisten wie der William O’Neil & Co. Analytiker Cornelio Ash auch Aussagen, wie diese: „Alle großen Systeme brauchen ein starkes zweites Jahr und Nintendo hat dieses bei dem Switch nicht erreicht. Investoren dachten, dass innerhalb von fünf Jahren ganze 90 Millionen Konsolen abgesetzt werden könnten, doch nach diesem Jahr wirkt das eigentlich ziemlich unmöglich.“
Aus Spielersicht mögen diese Negativprognosen vielleicht nicht ganz so gewichtig erscheinen, doch die bisherige Armut an vorzeigbaren Exklusivtiteln und der etwas dürftige Ausblick in die Zukunft könnte in diesen Kreisen in Bälde unverblümter wahrgenommen werden und dazu die Geschichte des System etwas schneller wie trauriger enden lassen.