Spiele im Rampenlicht von L.A.
Pünktlich begannen The Game Awards 2015 um 03:00 Uhr Nachts Mitteleuropäischer Zeit.
Einige leere Sitzreihen verwunderten auf den ersten Blick – eine durchgestylte, professionelle Show, ließ aber kaum Zeit sich zu wundern.
Foto via TheGameAwards.com.
The Witcher 3 ist das Spiel des Jahres 2015.
Best Multiplayer/Shooter wurde direkt Splatoon. Gegen Destiny: The Taken King, Call of Duty 3, Star Wars: Battlefront und Halo:5 konnte sich Nintendos Farbschlacht durchsetzen – der Award von Reggie Fils-Aimé entgegengenommen, der auch die Qualitäten der Kontrahenten lobte.
Kurz zuvor erhielt bereits das Mortal-Kombat-X-Team den Preis für das beste Beat’em up.
Darauf folgte die erste World Premiere. Ein neuer Uncharted 4 Teaser lief ab, in dem ein bisher unbekannter, weiblicher Charakter vorgestellt wurde – eine einmalige Mimik überzeugte direkt.
Shaq-Fu: A Legend Reborn stellte sich als kein übler Scherz heraus – der namhafte Basketball-Star Shaquille O’Neal promotete das kommende Arcade-Spiel selbst…
Ebenso den TV-Ansturm der E-Sportler, der in den USA anfängt Fahrt aufzunehmen – E-League.com.
Das beste E-Sport-Team wurde passend dazu gewählt – Team Optic Gaming gewann.
Das am sehnlichsten erwartete Spiel, the Most Anticipated Game, wurde No Man’s Sky – nur nebenbei erwähnt – sowie auch das beste Mobile/Handheld Game: Lara Croft Go.
Eine Welt Premiere folgte – ein Teaser eines Batman-Spiels von Telltale.
Von Far Cry Primal wurden daraufhin erste Gameplay-Szenen versprochen, jedoch ein Developer-Diary der Unity-Nutzer gezeigt.
In Japans Hauptstadt Tokyo fand der erster Besuch satt. Entwickler Matt Smith erklärte seine mysteriöse Welt – als Rabe fliegend in einer grafisch beeindruckenden Umgebung. Ein sicherer Art-Stil wurde hier geboten.
The Elder Scrolls Online bekommt dafür ein paar neue Inhalte – Orsinium.
Ein Auftritt Troy Bakers folgte – scherzend über die eigene Karriere als Sprecher in Spielen, kündigte er die besten Erzählungen in einem Videogame an. The Winner: Überraschungs-Indie-Video-Game Her Story, das kein Videospiel im üblichen Sinne darstellt. Applaus.
Ubisoft nutzte dann die Gunst der Stunde und zeigte tatsächlich Farcry Primal – Säbelzahntiger und Braunbären zähmen leichtgemacht.
Sjokz – eine eSports Präsentatorin – kündigte daraufhin den ersten musikalischen Act an – ähnlich wie bei MTV in den Achtzigern.
Shawn Layden von Sony betrat anschließend die Bühne, um einen Award an den beliebtesten Trending Gamer abzugeben. Der Ex-IGN-Mann Greg Miller erhielt den Preis, der von den Zuschauern bestimmt wurde. Ein Dank an alle Programmierer und Spiele-Designer aus tiefsten Herzen folgte.
Die nächste Weltpremiere war ein Teaser zu den unglaublichen Psychonauts. Teil 2 wird entwickelt.
Wie Tim Schafer das angestellt hat, steht in den Sternen, doch er bedankte sich bereits bei den möglichen Investoren, die nun ihr Sauerverdientes auf einer Crowdfunding-Plattform ablegen können.
Ein kurzer Ausflug in die Welt der Harcore-Star-Wars-Fans folgte – einfach so.
Bethesda trat dann auf die Bühne, um anzukündigen, dass man einem Spieler von Tamriel-Unlimited 1.000.000$ Dollar zukommen lassen wolle – einfach bis zum 10.01.2016 anmelden und spielen.
Dann wurde das beste Independent Game angekündigt – Rocket League wins – ebenso stellt es das beste Sports/Racing Game dar.
Der Quantum-Break-Actor betrat dann die Bühne und kündigte den neusten Trailer des Spiels an – Remedy spielt auf Zeit.
Anschließend wurde Satoru Iwata gedacht – Geoff Keighly traf den verstorbenen Ex-Nintendo-Chef noch in diesem Jahr.
Alles wurde still und Bilder von Iwata zum Gedenken gezeigt.
Keighley zeigte sich deutlich berührt. Reggie Fils-Aimé nahm sich Zeit auf der Bühne.
Seine Rede begann kurz mit zitternder Stimme, fing sich und sprach über die Einmaligkeit, die unvergleichliche Innovations- und Führungskraft des verstorbenen Chefs. Iwata wie Nintendo ginge es stets um das Zaubern eines Lachens, Freuens oder Lächelns.
Der Music-Act Ben Harper besang daraufhin den traurigen Abschied des sympathischen Super-Bosses ein letztes Mal.
Das Unity-Team zeigte dann das Game eines VR-Entwicklers das mit einem Schaf aufwartete, die trübe Stimmung wieder lockerte und in eine Richtung schritt die Satoru Iwata sicherlich gefallen hätte. Sehr sympathische Indies.
Ex-Epic-Mann Cliffy B musste dann auch noch über Star Wars: Battlefront schwärmen und seine Liebe zu Darth Vader offenbaren – grafisch haue das Spiel auch ihn wirklich um.
Den Impact Award gewann dann Life is Strange.
Portal Stories wurde die beste Fan Kreation – nebenbei erwähnt, wie auch, dass der Mario Maker zum besten Familien-Spiel gewählt wurde.
Conan O’Brian übernahm dann.
Der Clueless-Gamer musste aus genannten Einzelbegriffen schließen, welche nominierten Spiele in der Kategorie Best Developer of the Year gelandet sind. CD Project Red darf sich nun dank The Witcher 3 auf die Schultern klopfen – ein verdienter Erfolg der Grüße in polnischer Sprache folgen ließ.
Dann eine Weltpremiere mit Palmer Luckey. Oculus Rift bekommt Rock Band VR. Eine echte VRevolution sieht jedoch definitiv anders aus – auch im Rock. Der begeisterte Glückspilz versuchte anschließend alle davon zu überzeugen, dass es nichts tolleres gäbe, als mit einem Helm auf einer VR-Bühne zu stehen. Eine nahezu lachhafte Applikation für alle echten Musiker – Spieler ebenso.
Phil Spencer von Microsoft überreichte dann anschließend den Preis für die beste Art-Direction.
Ori and the Blind Forrest – das wunderschöne 2d-Spiel – erhielt überraschend den Preis. Jetzt nicht mehr nur spielerisch wertvoll.
Nächste Welt Premiere: Shadow Complex – ein alter, erfolgreicher Xbox360 Arcade Titel – wird remastered. Heißt auch so; ist aber 2016 einfach nichts neues mehr. Schade, wenn der ehemals frische Kleinentwickler-Wind so schnell zu altem Stunk verkommt.
In den Fußstapfen der großen Hersteller, bekommt jedoch jeder leicht ein paar stinkende Füße ab…
Kiefer Sutherland – die Stimme von Boss in MGSV und bekannter Hollywood-Star – ehrte dann die Entwickler der Westwood Studios.
Dune – der Rest ist Geschichte. Zwei echte Industrie Ikonen: Louis Castle und Brett W. Sperry.
Die nächste Weltpremiere stellte sich als Rocket League heraus. Das beliebte Spiel landet auch auf Xbox One und bietet jeweils einen Halo- und Gears-of-War-Wagen. Wahnsinn…
Ein Halo-Tournament, das wohl am Wochenende stattfindet, wurde von 343Industries erwähnt. Zwei Millionen Dollar Preisgeld locken auch hier wohl einige Spieler an.
Kylo Ren erscheint dagegen für Disneys Star-Wars-Infinity als Figur pünktlich zum Start des neuen Films. Passend betrat danach Mark Hamill die Bühne, der mit Chris Roberts über die gemeinsame Wing-Commander-Vergangenheit spaßte. Auch der Joker durfte kurz aus Mr.Hamill ausbrechen, als dieser dann die Nominierungen für das beste Action-Adventure-Game ankündigte. Metal Gear Solid V erfüllte alle Voraussetzungen – Kiefer Sutherland nahm den Preis für den nicht anwesenden Hideo Kojima entgegen. Konami habe dem Angestellten anscheinend verboten, die Game Awards zu besuchen, wie ein leicht verstört wirkender Geoff Keighly in die Kamera sprach. Da wird Aufklärung seitens des Publishers dringend nötig sein, auch wenn es verwundert, dass ein erwachsener Mann sich eine “private“ Reise in die USA verbieten lassen haben soll.
Ein musikalischer Act des MGSV Soundtracks entspannte die gestörte Stimmung der Gäste.
Den Preis für den besten Soundtrack hat MGSV – trotz einer mäßigen Live-Performance – dann dennoch eingeheimst…
Die wunderschöne Jade Raymond übernahm dann glücklicherweise und gab den Gewinner der nominierten Synchron-Sprecher bekannt. Dabei stichelte sie in Richtung Kiefer Sutherland – David Hayter mache Snake einmalig. Anscheinend war die neue EA-Angestellte etwas stärker berauscht als gewünscht. Den Preis für die beste Performance hat die Schauspielerin Viva Seifert aus Her Story gewonnen, die einen sichtlich überraschten, aber dennoch äußerst gut gelaunten Mark Hamill hinterließ. Jade Raymond kürte auf der Bühne fälschlicherweise auch The Wichter 3 zum Sieger dieser Kategorie, um das Synchro-Sprecher-Chaos perfekt zu machen.
Die Ankündigung von The Walking Dead: Michonne wurde daraufhin noch als Welt Premiere gesendet; der dritte Unity-Entwickler kam noch kurz zu Wort.
Zu guter Letzt wurde das beste Spiel des Jahres vom Spiele-Papst Geoff Keighley persönlich verraten – Best Game of the Year: The Witcher 3.
Ruhm wem Ruhm gebührt – vor 13 Jahren begann das Studio die ersten Arbeiten, nun bereits schon diese Auszeichnung.
Ein Grund zum Feiern. Das beste RPG ist es nämlich auch geworden.
Den Abschluss der Show bot dann der Künstler Dead Mouse mit einer musikalischen Weltpremiere, die dann mit einigen Super-Mario-Sound-Samples aufzufallen wusste.
Der komplette Event auf Youtube – The Game Awards 2015.
Feierabend.