Sony zeigt die Zukunft der Playstation 4

Klasse statt Masse auf der E3 Präsentation 2017.

Nachdem sich das Playstation4-System zu der am Weitesten verbreiteten Videospielkonsole der Gegenwart in den ersten Jahren eher recht ungerechtfertigt mauserte, hat Sony gestern Nacht bewiesen, dass der Vertrauensvorschuss vieler Gamer offensichtlich doch gerechtfertigt war. Fast vier Jahre nach dem Start des Systems der achten Generation der Videospielkonsolen liefert Sony Interactive Entertainment die lange Zeit vermisste Power in der eigenständigen Spielentwicklung und zeigte in einer guten Stunde Pressekonferenz ein Highlight nach dem nächsten. Sony zeigt die Zukunft der Playstation4, die sich endlich sehen lassen kann.

PS4 Playstation 4 Foto: Sony
Ein langer Anlauf für fortschrittliche Sprünge – PS4.

Anstatt viel zu erzählen, zeigte der Sony Konzern fast nur Sequenzen aus zukünftig erscheinenden Spielen. Zwar auch Games, die bereits im letzten Jahr vorgestellt wurden, doch auch Entwicklungen, die noch nicht ans offizielle Tageslicht drangen, wurden via Videobeamer an riesige Leinwände projiziert. Bemerkenswert und löblich – sowie etwas unerwartet – ließ das sich ausschließlich auf Software konzentrierende Event auch einige Zeit für handfeste Games springen, die für das bisher recht lieblos unterstützte Playstation-VR-System in der Pipeline sind. Sechs Titel – darunter eine VR-Umsetzung des bekannten Elder-Scrolls-Teils Skyrim – können in Bälde HMD-Usern stundenlange Erlebnisse in virtuellen Welten spenden – wenn einem der Inhalt des sechs Jahre alten Spiels nicht schon zum Hals heraushängt. Ebenso fad wie leidenschaftslos erschien einzig die erneute Wiederverwertung des PS2-Ausnahme-Titels Shadow of the Colossus, welches nach einem HD/3D-Update auf PS3 nun wohl in überarbeiteter 4K-Pracht ein weiteres Déjà-vu bietet. Gähn.
Eindeutig bekannte sich der Playstation-Hersteller aber zu der Pflicht, nun nach vielen verkauften Konsoleneinheiten, nicht länger noch mehr Hardware zu produzieren, sondern den Besitzern der vielen Millionen Geräte endlich waschechte Games anzubieten.


One-Hour-PS4-Power auf sieben Minuten gekürzt – E3 2017.

Dass die erfolgreiche Playstation4-Hardware nun beispielsweise mit Monster Hunter World wieder eine Entwicklung von Capcom bekommt, die nicht auf bereits erhältlichen Teilen der Reihe basiert, dürfte als vergleichbarer Wert für Japan gewertet werden, wie die Activision Produktion von Call of Duty WWII im Westen. Zugcharakter hat natürlich auch das von Insomniac Games hergestellte Spiderman für PS4, das – ähnlich wie das ebenso exklusiv auf dem Sony-System erscheinende God of War – famose Grafik in spielerisch ansprechenden Mechaniken verspricht. Da die Highlights der Sony E3 Presskonferenz 2017 jedoch in der Regel erst im nächsten Jahr erscheinen, müssen sich Spieler, die nun langsam aber sicher von den Zukunftsaussichten auf dem System überzeugt werden, noch ein Weilchen gedulden. Da dies aber auch Sony Interactive Entertainment bewusst ist, überbrückt man diesen Leerlauf an zeitgemäßen Vollpreisspielen mit zusätzlichen Inhalten für die vereinzelten Must-Haves der PS4. Mit The Lost Legacy können Fans von Uncharted 4 weitere Grabräuberei betreiben und mit The Frozen Wilds bekommt das erst kürzlich erschienene Zero Dawn ein neues Kapitel geschrieben.
Obwohl die lange Zeit im Vorfeld hoch gelobte Entwicklung Dreams und auch das sehnlich erwartete The Last of US 2 keinen Auftritt auf der E3 PK 2017 gewährt bekamen, lässt sich nach dem diesjährigen Auftritt des Playstation-Konzerns dennoch nur ein einziger logischer Schluss ziehen:

Greatness awaits!