Mit dem Nitro durch die Mall
Rockstar meldet sich zurück. Nach dem unglaublichen Erfolg von GTA IV folgte die Fortsetzung der beliebten Tuning Raserei Midnight Club auf der siebten Konsolengeration.
Während die Vorgänger nur Nachtfahrten in Neon beleuchteter Stadtumgebung zuließen, bietet der aktuelle Ausflug nach L.A endlich auch Adrenalin treibende Rennen zu Tageszeiten. Mze hatte 2008 das Glück zur offiziellen Präsentation in Berlin geladen gewesen zu sein und dankt Take Two Interactive ein weiteres Mal für diesen tollen Ausflug im HD-TV bestückten, acht Meter langen Stretch-Hummer.
Was sich hier dem geschulten Auge bot, musste sich nicht vor dem Giganten GTA verstecken.
Hersteller der Hausinternen „RAGE“ Grafikengine, Rockstar San Diego, verbaute fast das komplette Los Angeles in Midnight Club L.A., ließ es aber auf wilde Rasereien zuschneiden, damit keine langweiligen Areale den Fahrspaß bremsen können. Dafür bieten sich Bleifüßen aber alternative Routen, durch Einkaufspassagen und Parkanlagen, welche in der Wirklichkeit eher wegen Passantenaufkommens nicht befahren werden sollten.
So ist auch das virtuelle Los Angeles mit Fußvolk bevölkert und durchströmt die Straßenzüge der Stadt. Glücklicherweise haben die Anwohner dieser Metropole aber etwas flottere Reflexe als die Bewohner aus Liberty City und lassen sich nicht über den Haufen fahren, was das Spiel ein weiteres Mal Richtung Fahrspaß dirigiert. Hier liegt auch das Hauptaugenmerk der Entwickler.
Die Raserei soll in erster Linie Spaß machen. Das sieht man an der mannigfaltigen Tuningvielfalt, die sich vorrangig durch die Upgrades der Namenhaften original Hersteller unterscheidet und die optisch viel hermacht, sich aber nur geringfügig auf die Fahreigenschaften auswirkt. Ebenso an den hübschen Schadensmodellen der lizenzierten Karossen, die die Gefährte bei Unfällen aber nicht gleich unkontrollierbar machen.
Ganz neue Wege werden in dieser Open-World Raserei im Bezug auf die Erfolge des Spielers befahren. Es wird in Midnight Club L.A. nicht nötig sein, jedes Rennen als Erster zu beenden und den Sieg nach Haus zu bringen, ein „Reputation“ Rang-System lässt den Spieler auch ohne finanzielle Erfolge und hohe Platzierungen in den Rennen vorankommen. So wird auch Gelegenheitsspielern, die den Weg vom Neuankömmling zum absoluten Asphaltkönig nicht ganz so verbissen sehen, ein angenehmer Aufenthalt in L.A. garantiert.
Die Rennen gestalten sich dazu recht unterschiedlich. Von Ringkursen auf dem Highway, zu freien Initiativ Rennen mitten durch die Stadt, bei denen ihr das Ziel teils selber festlegen könnt sowie Polizeiverfolgungsjagden und einem viel versprechenden Multiplayermodus, wird dem Spieler eine Menge geboten. Zum Beispiel die Möglichkeit bei Rennen das selbst gestaltete Schmuckstück als Wetteinsatz zu missbrauchen, könnte zu extrem spannenden Onlinewettkämpfen führen und Spieler länger als gewohnt hinters Lenkrad klemmen.
A propos Rad: Motorräder haben diesmal auch den Weg ins Spiel gefunden, bieten eine gelungene Alternative zum großen vierrädrigen Fuhrpark und faszinieren mit flottem Handling und rekordverdächtiger Beschleunigung.
Die Geschwindigkeit des Games lässt eh keine Wünsche offen und drückt euch mit 30 konstanten Bildern pro Sekunde sowie famosen Licht und Blur-Effekten tief in den Rennsitz.
Wer es also bisher noch nicht nach L.A. geschafft hat oder es einmal mehr besuchen möchte, schaut sich Midnight Club L.A., allein auf Grund grafischer Qualitäten, genauer an. Freunde von PS starken Boliden, mit Hang zum Tieferlegen und Schrauben, werden an dieser saftigen High End Raserei wohl ohnehin nicht vorbeikommen.
Es ward Licht
Midnight Club L.A.
Fotos: Rockstar Games
USK 12
Circa 59€
Xbox360 – ASIN: B00170F4PI
PS3 – ASIN: B0016Q8WC0
PSP – ASIN: B001BYIGF0