Ein Mini-MVS-Arcade-Kabinet wird vermutet.

Mit den Veröffentlichungen kleiner Mini-Konsolen scheinen die verschiedenen Hersteller den Nerv der Zeit getroffen zu haben. NES und Super NES Classic flogen über die Ladentheken, der C64 Mini wird jetzt schon als Highlight für Händler gehandelt. Obwohl mit den kleinen Systemen nichts Neues geboten wird und in der Vergangenheit schon Handheld-Nachbauten von Sega-Heimkonsolen bei Supermarktketten für kleine Preise verhökert wurden, ist aktuell die Nachfrage nach klassischen Videospielsystemen enorm. So wundert es nicht, dass ein alter Bekannter sich zum vierzigjährigen Firmenbestehen ins Getümmel stürzt und auch erneut aus alten Heldentaten schröpfen möchte. SNK bringt das NeoGeo in neuem Gewand in den Handel.

Foto: Blaze Europe
SNKs NeoGeo gab es 2012 schon als Revision im portablen Format.

Via Twitter ließen die japanischen Angestellten des hoch geachteten Publishers SNK die Gemeinde wissen, dass man zu den Feierlichkeiten des vierzigsten Geburtstags etwas besonders vorbereite. Mit einem Foto, welches eine kommende Revision des NeoGeo-Systems unter einer alles zu verbergen versuchenden Decke zeigt, heizt man die Gefühle mächtig auf. Als SNK sich 2016 vom dazugehörigen Partnernamen Playmore verabschiedete, hofften Fans auf ein derartiges Wiedererwachen des zwielichtigen japanischen Unternehmens, doch mit einer erneuten Wiederauflage der stärksten 16-Bit-Konsole der neunziger Jahre hatten wohl selbst die härtesten Jungs dieses speziellen Sammlerkreises nicht gerechnet.
Überraschend dürfte der nun in Gang gesetzte Plan ebenso wirken, da die amerikanische Firma Tommo schon 2012 – lange vor dem jetzigen Retro-Konsolen-Hype – ein nettes Gimmick für Oldschool-Zocker veröffentlichte, welches sogar offiziell von SNK lizenziert war. Das NeoGeo X stellt wie der Nintendo Switch ein Hybridsystem dar, das als Handheld sowie auch am TV genutzt werden kann. Da auch schon Dockingstation vorhanden und Arcade-Stick mitgeliefert wurde, kann das NGX heute als kleiner Vorreiter für diese Entwicklung sowie auch weiterhin als spaßiger Neo-Geo-Simulator verstanden werden.

Foto via Techcrunch.com

Dank der jetzt vorgestellten Bilder lässt sich aber bereits vermuten, dass SNK selbst nun wohl eher einen Nachbau anzustreben scheint, der den alten Arcade-Geräten der Firma näherkommt, weil die Silhouette des unbekannten Systems stark an einen kleinen Videospielautomaten samt Knüppel und Bildschirm erinnert. Welche Games auf der kommenden Revision des ehemals teuersten Systems der Welt dann ebenfalls als Kaufgrund mitgeliefert werden sollen und wie viel Geld SNK dieses Mal von Hardcore-Zockern verlangen wird, wird das vierzig Jahre alt werdende Geburtstagskind vor Veröffentlichung somit eher aufdecken müssen.

Einige Prügelspiele dürften es für ein paar rote Scheine aber mit Sicherheit werden …