Watson kombiniert!
Videospiele sind heutzutage nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Omis sitzen in Omnibussen und klatschen mit Patschhänden Candy Crush Highscores in ihren Facebook-Account. Mario mischt werbeträchtig bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio mit und der Erfolg von Minecraft lässt Bauklötze staunen. Dennoch gibt es Bedenken, dass der Markt übersättigt ist, nicht mehr die Innovationskraft der Vergangenheit besitzt und möglicherweise weniger lange bei der Kundschaft Begeisterung auslöst. Eine schweizerische Publikation fragt sich deshalb: Droht der Crash der Videospiele, wie vor 35 Jahren?
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Let’s crash – Atari hatte es einst überlebt!
Das Portal Watson nennt gute Gründe, warum der aktuelle Softwaremarkt ein Problem darstellt und somit das gesamte Business in die Krise stürzen könnte. Zu viele schlechte Spiele, zu viele Indie-Games, aber auch zu viele Zeitfresser, die andere Veröffentlichungen komplett ausblenden. Auch das Sterben der Entwicklerstudios stellt sich als kontraproduktiv dar, selbst wenn Firmen oft nur miteinander fusionieren. Dennoch erscheinen dadurch weniger Games außerhalb der grade von Marktforschern vorhergesagten Anziehungskraft von Kundenmagneten, sodass sich die Auswahl schnell auf limitierte Thematiken beschränkt. Dies läge zum Teil auch an den hohen Kosten der Videospielentwicklung, sodass Geldgeber stets nur sichere Hitkandidaten mit ihrem finanziellen Backround unterstützen, was für weitere Tristesse sorgt. Die Kosten werden dazu oft von Spielen nicht wieder im Verkauf generiert, was anhand der schnell purzelnden Preise gewisser Games betrachtet werden könnte. Hier hätten sich die Spieler mittlerweile darauf eingerichtet, auf den richtigen Moment zu warten und nur noch einen Bruchteil des eigentlich verlangten Preises bereitwillig auszugeben, was natürlich wieder den Herstellern schadet. Da sich diese nun alternative Einnahmequellen durch Online-Verkäufe von Zusatzangeboten haben einfallen lassen, sinkt das Vertrauen bei Käufern hingegen, die am ersten Tag des Erscheinens noch glücklich den Vollpreis zahlten.
Da jedoch noch genügend gute Games auf einer überschaubaren Anzahl Geräte erscheinen, sei noch ausreichendes Vertrauen vorhanden – aber vor allem eine wesentlich größere Anzahl von Spielern – sodass bisher nicht davon auszugehen wäre, eine Wiederholung der 1983 ausartenden Crash-Situation miterleben zu müssen. Zum Teil sei dafür auch die Presse verantwortlich, die vor Fehlkäufen warne, Herstellern den mahnenden Zeigefinger zeigen würde und mit Aufklärung mehr Vertrauen schaffe. Nintendo Switch zeige zudem, wie sehr der Konsument von neuer Hardware angetan sei und trotz aller angesprochenen Negativpunkte die gern kritisierte Branche am Laufen halte.
Aufwinde während des angesetzten Sinkflugs.