Helter Skelter & Holter di Polter
Die wahren Bretter, die die Welt bedeuten, werden von den härtesten Sportlern der Welt gefahren und diese vermögen Meisterliches mit ihnen zu bewerkstelligen. Skateboard fahren ist eine Kunst. Nicht nur die waghalsigen Tricks zu stehen, sondern vor allem auf dem Weg dorthin, trotz blutiger Flecken und platzender Knochen, nicht aufzugeben, macht diese Sportler zu wahren Super-Masochisten mit geradezu magischen Fähigkeiten. Anders lassen sich die spektakulären, der Physik ein Schnippchen schlagenden Manöver wohl nicht erlernen.
EA hat sich der Riege abseits eines dauerbrennenden Skate Superstars angenommen und veröffentlicht mit Skate 2 die Fortsetzung der hauseigenen Skateboard Franchise.
Das Schöne am Vorgänger Skate, war schon die wunderbare und knifflige Analogsticksteuerung, die einem ein weitaus näheres Skateboardgefühl vermittelte, als die Konkurrenz. Keine ellenlangen Tastenkombinationen, sondern recht logische, geschickte Eingaben a la Street Fighter Special Move, sorgen für eine tricknahe Ausführungen am Pad.
Dazu gesellen sich eine frei erkundbare Stadtkulisse und ein komplett personalisierbarer Protagonist.
Diesem, frisch aus dem Knast entlassenen Ego, stattet ihr mit Markenklamotten, entsprechendem Schuhwerk und selbstverständlich einem eigens kreierten Skateboard aus und beginnt euer wildes Leben in der Großstadt, auf dem Weg zum Skateboard-Superstar.
Nach kurzer Eingewöhnung gehen die fabulösen Tricks mit dem rechten Flip-Stick gut von der Hand und so erkundet man seine lebendige Umgebung bald auf der Suche nach den ungewöhnlichsten Skatespots, die einem beste Möglichkeiten für halsbrecherische Fliptricks, Grinds und Grabs bieten.
Die Wahrnehmung verändert sich durch die dem Board nahe Kamera kurz nach dem Einstieg ins Spiel und so entwickelt sich der urbane Betonmoloch zum anarchischen Spielplatz für einen Alter-Ego auf einem Brett mit vier Rollen. Jedes Geländer will beritten, jede Treppe übersprungen werden. Passanten und Automobile verschwimmen zu bunten Hindernissen, die man elegant umfährt, während man beim Punkte sammeln für den nächsten Sponsorenfilm tief in die Trickkiste greift.
Diese Trickkiste wurde in Skate 2 fast um das Doppelte erweitert und das Filmfeature bekam einen zusätzlichen Download Pak beschert. Dieser ist super und allein schon ein Spielchen für sich. Durchgängig und zu speziellen Filmaufgaben läuft im Spiel eine virtuelle Kamera, auf die ihr jederzeit zugreifen könnt. Hier tobt sich der angehende Hobbyregisseur an seinen Aufnahmen mit verschiedenen Kameraperspektiven, Zeitlupen-, Filter- und Schnittfunktionen aus und hat die Möglichkeit seine finalen Werke auf EA’s eigenem Server zu veröffentlichen.
Da man sich während des gesamten Spiels auf dem Board befindet, sich mit fahrenden Legenden in Trickmeisterschaften misst, sich um gelungene Fotoauftritte im Skateboard Mag oder Trasher-Magazin bemüht, und sich dabei regelmäßig hunderte Knochenbrüche zuzieht, bevor es nichts mehr zu Entdecken gibt, bieten sich dem Spieler unzählige Filmaufnahmen zum Bearbeiten und unzählige Stunden Spielspaß in der virtuellen Stadt der Skater.
Der Online Mode ermöglicht nun ein Bestimmen gefundener Spots, welche man den anderen Spielern zur Verfügung stellen kann, bietet dazu viele Möglichkeiten für unterschiedliche Multiplayerwettkämpfe und fügt der Suppe das Salz hinzu. Den einzigen negativen Aspekt den man Skate 2 vorwerfen könnte, wäre, dass es nicht wehtut.
Jau!
Ps: Schade, aber wahr. Aufgrund von in Deutschland verbotener Symbolik, wurde das Onlinefeature des Spiels auf deutsche Gefilde beschnitten. Eine Skateboardfirma verwurstete ein hier unpassendes Symbol in einem Kleidungsstück, was diese Spielspaßbremse heraufbeschwor. Damn you Hitler!
Skate 2
Fotos: Electronic Arts
USK 12
Circa 59€
PS3 – ASIN: B001FZ13AU
Xbox 360 – ASIN: B001G1NLUS