Keine Büroräume in Charlottenburg mehr.
2013 klangen die Vorstellungen eines Berliner Start-ups für Videospieler vielversprechend. Ein Palast für Gaming, Video, Chill und Entertainment sollt in mehreren Etagen Höhe errichtet werden, damit Berliner Spieler zukünftig eine Pilgerstätte für besten Arcade-Spaß in der Hauptstadt aufsuchen können, die diese bitter benötigte. Da sich Finanzierung und Umsetzung schwieriger als gedacht gestalteten, versuchte man via Crowdfunding weiter zu schreiten, doch auch diese letzte Krücke brachte keine erhofften Geldströme. Seit Langem dümpelt eine immer kleiner werdende Webpräsenz ihr Dasein und nun sind auch die Büroräume in Charlottenburg Vergangenheit. Game On gone.
Foto: mze
H2O war stets der einzige Automat in vier Jahren – Game On.
Beim Schlendern nach einem Einkauf fiel final auf, dass die ehemaligen Nutzungsräume des Game On Team nun nicht mehr von dem auf einen Arcade-Funpark ausgerichteten Team gemietet scheinen, da neue Nutzer am heutigen Tag schon fleißig damit beschäftigt waren, die Außengestaltung anzupassen.
Für den einstigen Traum von einem ganzen Haus für elektronische Freuden ist damit wohl dennoch nicht das letzte Wort gesprochen, obwohl selbst die Webseite von Game On nur noch Interessierten offen steht, die sich mit persönlichen Daten anmelden müssen. Dann soll jedoch Information ins Postfach wandern, die über den anscheinend noch immer geplanten Eröffnungstermin Auskunft gibt. Anstatt große Werbung für diesen möglichen Termin zu machen, wird nun – so macht es den Eindruck – heimlich an der Eröffnung gefeilt, was dem gesamtem Konzept eines einladenden Spieletempels doch wieder etwas entgegenwirken könnte. Zeitgleich bieten die Herren hinter dem eigentlich doch eher gescheitert scheinenden Projekt noch immer an, sich auf Arbeit zu bewerben oder einfach in den Büroräumen in Charlottenburg vorbeizukommen, um im persönlichen Gespräch Neues über Game On zu erfahren. Am Seltsamsten ist es dann jedoch, dass bereits in anderen Räumlichkeiten in der Toeplerstraße 37 einige Events stattgefunden haben sollen und zwölf Arcade-Maschinen auf Besucher warten. Da diese jedoch nur Menschen vorbehalten bleiben, die via Facebook den seltenen Ansagen des Teams lauschen, oder zufällig vorbeischlendern, dürfte der große Traum noch nicht ganz erfüllt sein. Da auch kostenpflichtige Turniere angegangen werden, auf denen dann gewöhnliche Einzelhandelstitel eines Konsolen-Urgesteins kommerziell genutzt werden, könnte das letzte Wort auch trotz stolperndem Betrieb noch nicht gesprochen sein.
Kling etwas kompliziert das Ganze: „Game On is gone – to another place“.
Sollte man sich dann wohl dennoch einmal anschauen … schnell …