BBC spielte Half-Life Alyx

Begeisterung trotz Defiziten.

Valve ist seit der Erfindung von Steam weit vorne im PC-Sektor. Auch wenn der ehemals die Half-Life-Serie kreierende Konzern derzeit eher vom Angebot anderer Publisher lebt, so hat er sich nach Jahren der Entwicklungsabstinenz nun wieder selbst an ein Projekt gewagt, das unter dem Titel Half-Life Alyx eine neue Revolution mit sich bringen soll. Der sich an den Steam-Machines die Zähne ausbeißende Hersteller möchte mit seinem kommenden Spiel jetzt den Virtual-Reality-Sektor ganz weit nach oben bringen. Und glaubt man den ersten eingeladenen Testern, könnte das neue Half-Life eine Killer-App für VR darstellen. Ein Reporter des BBC spielte Half-Life Alyx und war begeistert …

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Gutes altes VR – es will einfach nicht richtig starten.

Früh mussten Hersteller von VR-Systemen einsehen, dass man die einst getätigten Prognosen stark nach unten zu schrauben hat, da sich die moderne Virtual-Reality-Technik nicht wirklich auf dem Markt durchsetzte. Hohe Einstiegspreise, technische Komplikationen und gesundheitliche Faktoren schoben dem Durchstarten einen Riegel vor. Valve versucht das nun mit Half-Life Alyx zu verändern und hofft die erste echte Killer-App für VR anbieten zu können, die von Zockern warm empfangen wird. Der BBC hatte jetzt einen Reporter bei Valve und konnte dort erste Hands-On-Erfahrungen sammeln, die im ersten Moment überzeugen konnten. Doch hört man etwas genauer hin, so scheint Half-Life Alyx bloß ein weiteres VR-Spiel zu werden, das mit den üblichen Hürden aufwartet.

Zum einen wird wohl ein mächtiger PC benötigt, um das Spiel überhaupt nutzen zu können. Dann benötigt man ein modernstes HMD mit zusätzlichen Controllen, das hier über 1000 Pfund gekostet haben soll. Dennoch wird direkt erwähnt, dass Übelkeit weiterhin entstehen kann, weshalb man die Fortbewegung Punktweise gestaltete. Trotzdem wird Half-Life Alyx im Stehen gespielt, was viel Platz verlangt. Auch weil man mit beiden Armen und Händen zu agieren hat, sollte der Raum, der genutzt wird, nicht mit zu viel Kram vollgestellt sein. Insgesamt macht die Entwicklung beim Zuschauen auch nicht den Eindruck, mit wahnsinnigen Innovationen aufwarten zu können, während die grafische Gestaltung auch keine Bäume ausreißt. Es bleibt daher für Skeptiker äußerst fraglich, wie man mit einem einzigen Game die Krise der Virtual-Reality-Branche beenden möchte, wenn die Entwicklung alles wie bisher macht.
Da muss man sich der Realität stellen.