Arcade Traum zeigt Null Bewegung.
Das Ziel war hochgesteckt, die Pläne klangen vielversprechend, Spieler rieben sich bereits die Hände, doch irgendwie steckt der Wurm in dem Berliner Start-Up Game On.
Als man vor zwei Jahren durch die Straßen im Kiez wanderte, staunte man nicht schlecht, neu bezogene Geschäftsräume mit Spiele-Inhalten vorzufinden.
Game On hatte sich in Charlottenburg niedergelassen, um Berlin eine Vergnügungshalle zu schenken, die die Hauptstadt noch nicht sah. Doch daraus wird wohl leider nichts.
Power off at Game On Berlin – denn der Arcade-Traum zeigt null Bewegung.
Etwas zu verbergen? Game On in Berlin.
Da die eigene Karriere bei den ausgestiegenen Telekommlern 2013 nicht im Schicksalsplan geschrieben stand, beobachtete man die vergangenen zwei Jahre das Treiben der zugezogenen Mitbürger heimlich, in der Hoffnung, deren ausgedachter Plan könne auch ohne Beihilfe in Erfüllung gehen.
Denn es klang äußerst vielversprechend, was sich die Game-On-Initiatoren einst ausdachten. Ein komplettes Gebäude sollte in den verschiedenen Stockwerken unterschiedliche Bereiche begehrten Entertainments abdecken.
Vom Kino-on-Demand, zur Fressecke, zum PC-Multiplayer-Hub, einer Retro-Arcade – bis hin zu den neuesten und kostspieligsten Entwicklungen auf dem Unterhaltungssektor der Maschinenkonstrukteure – sollte der gesamte Bau vollgestopft sein.
Dann käme Berlin endlich auch in den Genuss gepflegter Nerd-Unterhaltung.
Sogar das TV berichtete über den vielversprechenden Plan von Game On.
Doch auch wenn die Webseite seit Beginn professionell gepflegt worden ist, die jungen Geschäftsleute stets von wachsenden Zahlen im Funpark-Umfeld sprachen, so schien das Konzept keiner Bank ansprechend genug, um die benötigten Ressourcen frei zu schaufeln.
Daher begann schon 2014 der Versuch, die begeisterten Spieler mit ins Boot zu holen und diese einen Teil des Traums verwirklichen zu lassen.
Nur 900 Menschen sahen den ein Jahr alten Crowdfunding-Aufruf bisher.
Mittels einer internen Crowdfunding-Kampagne (von der man sogar noch persönlich per Mail abriet) sollten die benötigten Summen an Geldern eingesammelt werden, die keine Bank hier investieren wollte. Weltweit sollten Menschen ihr Erspartes in ein geografisch fixiertes Projekt versetzen, was somit schon in der Überlegung zum Scheitern verurteilt war.
Schon lange ist der Plan, von einem ganzen Haus mit mehreren Etagen, auf einen, mit nur einem einzigen Stockwerk geschrumpft; und der ausgebliebene Erfolg der Geld-Sammel-Aktion lässt sich in genauen Zahlen ablesen.
So steht die Finanzierung einer benötigten Grundfläche nach einem guten Jahr bei 6,9% Prozent des gesamten Bedarfes – für allein nur diese.
Einzig die unten gezeigte H2Overdrive Arcade-Maschine ist bisher nach den eigenen Angaben finanziert worden – steht wohl daher für die Angestellten zur Nutzung in den schick gestalteten Büroräumen bereit. Jedes weitere Spielgerät müsste weiter von hoffenden Spielern vorfinanziert werden – obwohl der zukünftige Raum und dessen Finanzierung fehlen.
Im Büro aber nirgends sonst wo – Arcade Maschine H20 bei Game On.
Was die jungen Geschäftsleute – aktuell neun Stück an der Zahl – somit tatsächlich in den vergangenen zwei Jahren, mit ihrem einst so ausgetüftelt klingenden Plan angestellt haben, lässt sich daher in keinster Weise nachvollziehen oder weiter unterstützen.
Vom eigenen Haus zur fremdfinanzierten Etage – Game On.
Kuckuck… Power off …soon!
Fotos: mze