Tacoma Hands on

Mental Gaming

Nachdem The Vanishing of Ethan Carter und aktuell Everybody has gone to the Rapture fast schon ein kleines Sub-Genre einläuten, versucht auch ein Xbox One Indie-Titel ähnliche Gefilde zu streifen. Erzählerische Momente aus der Ego-Perspektive vom Gone-Home-Team Fullbright.
Tacoma spielt auf einer Raumstation, auf der kein Mensch mehr anzutreffen ist, weshalb man, mit dem Durchstöbern von E-Mails und Aufzeichnungen, die Geschehnissen aufzuklären versucht.
Auf der Gamescom 2015 gab es überraschend ein kleines Tacoma Hands on, von dem man jetzt berichten darf.

Xbox_Console_F_Tilt_TransBG_RGB_2013 Foto: Microsoft
Tacomas Grafik ist nicht besonders reizend für Xbox One.

Auffällig – nach der Ankunft auf der kleinen Raumstation Tacoma – war direkt die schwergängige Gangweise der gesteuerten Protagonistin. Ebenso schien die Grafik bewusst auf niedrigem Niveau gehalten, die durch Einfarbigkeit und Detailarmut nicht unbedingt zu überzeugen wusste.
Auch wenn diese Stilmittel die verlorene Atmosphäre der Hauptperson vermitteln sollten, fühlte man sich aus genannten Gründen nicht gleich besonders wohl in der eigenen Rolle.
Da auch Schwerelosigkeit herrschte, waren kleine Sprünge von Schleuse zu Schleuse nötig, damit man einen neuen Bereich wieder zu Fuß bewandern durfte. Schalter mussten gedrückt, Aufzeichnungen abgespielt und E-Mails der verschollenen Crew gelesen werden, damit der nächste Aufgabenabschnitt angepeilt werden konnte.
So galt es, die Türen zu den Wohnquartieren zu öffnen, die aber durch einen Lastenfahrstuhl versperrt waren. Nur dank der Informationen aus den holografischen Aufzeichnungen wurde bewusst gemacht, wie das Problem zu lösen sei. Auch hier spart Tacoma aber aus grafischer Sicht, da selbst die dargestellten Hologramme nur aus einfarbigen Polygon-Häufchen bestanden.

Auf Nachfrage, was das Team mit dem Spiel erreichen wolle, betonten die Anwesenden, dass es sich bei Tacoma um eine psychologische Erzählung handle. Man wolle den Spieler, dank der detaillierten Hintergrundgeschichte und der Erzählweise in der Ego-Perspektive, tief in das Universum und die Geschichte bannen. Das eigentliche Geschehen würde im Kopf des Spielers stattfinden, der sich mit jeder neuen Information einen weiteren Teil der Story zusammenreime.
Noch sind die Arbeiten an Tacoma auch nicht abgeschlossen, weshalb die kritisierte Laufgeschwindigkeit ebenso geändert werden könnte, wie das bisher nicht existente Ende des düsteren All-Ausflugs.
Mental Indie Gaming – auf einer Messe schwierig einzusaugen.